Rauch produziert Red Bull bald in Brandenburg

Markt / 01.07.2022 • 22:09 Uhr
Jürgen Rauch macht den Schritt nach Deutschland. FA/Kreyer
Jürgen Rauch macht den Schritt nach Deutschland. FA/Kreyer

Rankweiler Getränkehersteller übernimmt Urquelle Baruth.

Rankweil, Baruth Der Vorarlberger Getränkehersteller Rauch baut seine Produktion kontinuierlich weiter aus. Nach der Eröffnung des Red Bull-Werkes in Glendale im US-Bundesstaat Arizona wurden zu Jahresbeginn die Pläne für ein weiteres Megawerk in Concord, North Carolina, bekannt. Rauch und Red Bull planen dort die Errichtung eines Werkes zur Getränkeherstellung samt Abfüllung und Verteilung auf einer Fläche von rund 185.000 Quadratmetern. Jetzt wird auch in Europa expandiert, konkret wird ein Werk in Brandenburg gekauft, das der Voreigner zusperren wollte. Dort ist die Erleichterung groß, geht es doch um Hunderte Arbeitsplätze.

300 Arbeitsplätze

Im April gaben die Altmühltaler Mineralbrunnen, Eigentümer des Werks, die Schließung zum 31. Juli bekannt, rund 300 Mitarbeiter wären davon betroffen. Grund für die Schließung, so der Eigentümer, seien gekündigte Aufträge von Großabnehmern. Im Werk in Brandenburg wurde vor allem Mineralwasser für die Eigenmarken großer Handelskonzerne abgefüllt. Diese haben die gestiegenen Energiepreise als Gründe für die Schließung des Werkes inklusive der Kündigung aller Mitarbeiter genannt. Am Freitag gaben der bisherige Eigentümer Altenmühltaler Mineralbrunnen sowie der Ranweiler Getränkehersteller Rauch und Red Bull nach mehreren Verhandlungsrunden bekannt, dass eine „grundsätzliche Einigung zur Übernahme und Weiterführung“ des Standorts getroffen worden sei. „Die entsprechenden nötigen rechtlichen und technischen Abklärungen laufen bereits. Der Zeitplan sieht deren Abschluss bis Jahresende vor.“

„Hervorragende Nachricht“

Das Werk der Urstromquelle Baruth zählt mit seinen sieben Abfüllanlagen sowie einer Preform-Spritzguss-Produktion und zwei vollautomatischen Hochregallagern zu einem der größten Abfüll-, Logistik- und Distributionszentren in Europa. Der Kauf soll weitere Investitionen nach sich ziehen, so sei auch wie schon in Nüziders und den anderen Abfüllstandorten für Red Bull ein Werk des Dosenherstellers Ball vor Ort geplant. In der Stadt, die knapp 4500 Einwohner zählt, ist das Werk einer der größten Arbeitgeber, entsprechend groß sind die Erwartungen der Politik. Bürgermeister Peter Ilk hofft, dass alle Mitarbeiter übernommen werden. Erleichtert war auch der Brandburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach am Freitag nach Bekanntwerden der Grundsatzvereinbarung. „Die Ansiedlung von Red Bull mit dem Partner Rauch Fruchtsäfte ist eine hervorragende Nachricht. Für Baruth, für ganz Brandenburg und vor allem für die Beschäftigten am Standort, die Investition aus Österreich sichert die Fortführung der Getränkeproduktion in Baruth“, so der Minister. Zum Kaufpreis wurde bislang nichts bekanntgegeben. VN-SCA

Der Produktions- und Distributionsstandort Baruth ist noch in Betrieb. Fa/Altmühltaler
Der Produktions- und Distributionsstandort Baruth ist noch in Betrieb. Fa/Altmühltaler