Von der Krise unbeeindruckt

Markt / 01.08.2022 • 22:07 Uhr

AMS Vorarlberg rechnet mit weiterhin angespanntem Arbeitsmarkt: Fast 6000 Stellen offen.

Bregenz Ende Juli 2022 waren 8313 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Rückgang von 1484 Personen oder 15,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber 413 mehr als im vergangenen Monat. Die Veränderung im Monatsvergleich entspricht dem jahrelangen Schnitt in den Sommermonaten. Die Zahl der Beschäftigten ist im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 3000 auf 174.000 gestiegen.

5860 offene Stellen

Mit knapp 8300 Personen lag die Zahl der Arbeitslosen sogar um 391 Personen (4,7 Prozent) unter dem Vorkrisenniveau von Juli 2019. Zuletzt lag die Zahl der Arbeitslosen in einem Juli im Jahr 2012 darunter. Damals verzeichnete das Arbeitsmarktservice Vorarlberg 8182 Arbeitslose im Land. Die Arbeitslosenquote lag Ende Juli 2022 bei 4,6 Prozent. Mit 5860 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 1116 Stellen oder 23,5 Prozent, im Vergleich zum Vormonat sind die offenen Stellen um knapp 150 zurückgegangen.

365 sofort antretbare offene Lehrstellen standen im Juli 161 Lehrstellensuchenden gegenüber, im Vormonat waren es um knapp 40 mehr. Im aktuellen Berichtsmonat gab es in Summe – d. h. sofort verfügbare und nicht sofort verfügbare – 1185
offene Lehrstellen, was einem Zuwachs von 204 Stellen entspricht.

Besonders erfreulich aus Sicht des AMS-Geschäftsführers in Vorarlberg, Bernhard Bereuter: Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen hat sich seit Jahresbeginn um 759 (-29,8%) reduziert. Aktuell sind es in Vorarlberg noch 1784 Menschen, die bereits über ein Jahr auf Jobsuche sind. Für etwas Entspannung am Vorarlberger Arbeitsmarkt sorgten auch Menschen, die wegen des Krieges aus der Ukraine geflüchtet sind: Ende Juli waren 298 vertriebene Ukrainerinnen beim AMS vorgemerkt, 420 vertriebene Ukrainerinnen hatten bisher eine Anstellung gefunden.

Erfreuliche Situation

„Der Vorarlberger Arbeitsmarkt profitiert nach wie vor von der sehr starken wirtschaftlichen Wachstumsdynamik im ersten Quartal 2022“, analysiert der AMS-Landesgeschäftsführer die erfreuliche Arbeitsmarktentwicklung. „Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell deutlich unter dem Vorkrisenniveau von Juli 2019. Damals waren in Vorarlberg 8704 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet“, informiert Bereuter. „Nach wie vor haben viele Unternehmen, trotz den intensiven Vermittlungsbemühungen des AMS, Schwierigkeiten bei der Besetzung der offenen Stellen“, erläutert der Arbeitsmarktexperte. „Wir gehen daher davon aus, dass sich die schwächere wirtschaftliche Dynamik in den nächsten Monaten noch nicht auf den Arbeitsmarkt auswirken wird“, so Bereuter. Um noch mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen, bietet das AMS Schulungen an. Derzeit sind 1600 Personen im Land in Ausbildungsmaßnahmen.

Minus 16,7 Prozent

Österreichweit sank die Zahl an vorgemerkten Arbeitslosen auf 235.487, was einem Rückgang von 47.198 Personen oder einem Minus von 16,7 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. Mit 4,6 Prozent lag die Arbeitslosenquote in Vorarlberg unter dem österreichweiten Schnitt von 5,6 Prozent. Nur Tirol (2,7 Prozent), Salzburg (2,8 Prozent) sowie Oberösterreich (3,7 Prozent) schneiden besser ab.

„Nach wie vor haben viele Firmen Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen.“