Das neue Europa ist nachhaltig

Alpbach-Stipendiaten beschäftigen sich mit vielfältigen Aspekten der Zukunft Europas.
Alpbach Spannende Diskussionen, inspirierende Kamingespräche und Begegnungen mit Menschen aus aller Welt. Das und noch viel mehr haben die Vorarlberger Stipendiatinnen und Stipendiaten in der ersten Woche des Europäischen Forum Alpbach 2022 erlebt. Das diesjährige Forum mit dem Thema „The New Europe“ legt den Fokus auf die europäische Außen- und Sicherheitspolitik, eine gemeinsame Energiewende und Klimapolitik, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie nachhaltige Finanzlösungen für unsere Zukunft. Alle Stipendiaten nehmen an Seminaren teil, die sich mit diesen Themen vertieft auseinandersetzen.
Im Dienste der Menschheit
Die Menschheit steht an einem Scheideweg. Davon sind Impact Investor Charly Kleissner (ImpactAssets) und Social Entrepreneur Jana Ganzmann (Impact Hub Tirol), die Leitenden des Seminars “Humanity at the Crossroads” überzeugt. Der Weg des „business as usual“ festige bestehende Machtstrukturen und werde zum ökologischen und gesellschaftlichen Zusammenbruch führen. Ein alternativer Weg soll das Entstehen eines regenerativen Finanz- und Wirtschaftssystems, das der Menschheit und dem Planeten dient, ermöglichen.
Das mag sich anfangs nach abstrakter Utopie anhören. Durch Impact Investing und Social Entrepreneurship nehmen diese Ideen eine konkrete Gestalt an, auf Basis derer jeder einzelne handeln kann. Sozialunternehmen wie die Grameen Bank für Mikrokredite oder neue Initiativen wie Ecosia, Too Good To Go und Uptraded sind Beispiele dafür, wie die Bewegung des Social Business unser Wirtschaftssystem zukunftsfähig machen will. Mit den auf rund zwei Billionen Euro geschätzten „Assets under Management“ hat die Impact Investing Bewegung allerdings noch reichlich Aufholbedarf zu den konventionell verwalteten globalen Vermögen von rund 150 Billionen Euro.
Finanzielle Bildung
Ein anderes Seminar beschäftigte sich mit dem Thema “Finanzielle Bildung”. Dabei ging es nicht nur um Geld. Besonders die psychologischen Aspekte und ihr Einfluss auf unseren Umgang mit finanziellen Mitteln wurden diskutiert. Die Teilnehmenden befassten sich unter anderem mit Verlustaversion und Selbstüberschätzung.
Großes Interesse gab es unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten für praktische Tipps zur Geldanlage. Thematisiert wurde der Trend zu ETFs (Exchange Traded Funds), die durch Diversifizierung das Risiko bei der Anlage reduzieren. So können Investierende laut Seminarleiter Manfred Frühwirth, Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien, den “Cost Averaging-Effekt” für sich nutzen.
Das Geld für die monatliche Anlage kommt idealerweise von einem Beruf, den man liebt. Denn wer seine Arbeit nur erledigt, weil er dafür gut bezahlt wird oder in der Gesellschaft hohes Ansehen genießt, schöpft sein Potenzial oft nicht voll aus ist Bettina Fuhrmann, Professorin und Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der WU Wien, überzeugt.
Den Teilnehmenden gab sie daher folgenden Rat mit auf den Weg: “Wählt einen Beruf, den ihr gerne macht, dann kommt auch der Erfolg.”
Die Mitglieder des Clubs Alpbach Vorarlberg (CAV) vor Ort, berichten wie schon in den vergangenen Jahren in den Vorarlberger Nachrichten vom Forum. Darüber hinaus teilen sie ihre Eindrücke auf Instagram.
„Wählt einen Beruf, den ihr gerne macht, dann kommt bestimmt auch der Erfolg.“