Wie der Bergbahn-Sommer bisher verlaufen ist

Bergbahn-Betreiber ziehen positive Sommer-Zwischenbilanz.
Schwarzach Vom Bodensee bis auf den Weg zu den höchsten Berggipfeln gibt es im Land viel zu entdecken. Dies schätzen nicht nur die Vorarlberger, sondern auch viele Gäste. Wie der aktuelle Bericht der Statistiker des Landes zeigt, steht der Sommertourismus im Zeichen des Aufwinds (die VN berichteten). So wurden von Mai bis Juli von den Beherbergungsbetrieben rund 1,9 Millionen Nächtigungen verzeichnet.

Geht es nach den Touristikern, so soll Vorarlberg nicht nur beliebte Winter- sondern Ganzjahresdestination werden. Dementsprechend wurde in den vergangenen Jahren in den Wander- und Bike-Gebieten in neue Angebote investiert. In Anbetracht der Nächtigungszahlen, des Wanderbooms und der stabilen Wetterlage sieht naturgemäß auch der Bergbahn-Sommer für die Betreiber vielversprechend aus.

“Jede Saison in den vergangenen drei Jahren war sehr herausfordernd. In Anbetracht der Gesamtsituation sind wir mit der bisherigen Sommersaison aber zufrieden”, sagt Andreas Gapp, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen. Der Tourismussommer gewinne an Bedeutung. Dementsprechend entwickle sich auch das Bergbahn-Geschäft. Offizielle Umsatzzahlen gibt es noch keine.

“Grundsätzlich sind wir bisher mit der Sommersaison sehr zufrieden”, zieht beispielsweise Elisabeth Bolter von den Bergbahnen Brandnertal eine erste Zwischenbilanz und fügt hinzu: “Das Wetter hat uns dieses Jahr eindeutig in die Karten gespielt.” Im vergangenen Jahr gab es viele Regentage. Heuer lockten Sonnenschein und warme Temperaturen Wanderer und Radfahrer in die Höhe.

Natürlich seien auch die Investitionen der vergangenen Jahre ein wichtiger Faktor für die Sommersaison, sagt Bolter. “Wir haben ein breit gefächertes Angebot für Familien, den Bikepark und Wanderrouten.”
Vor allem werden die Bergbahnen im Brandnertal von Gästen aus Deutschland und Einheimischen genutzt, berichtet Bolter. “Vermehrt haben wir aber auch wieder Gäste aus den Niederlanden hier.” Je nach Route gestalte sich der Anteil der Wanderer und Radfahrer, welche die Bahn zum schnellen Aufstieg nutzen, unterschiedlich. “In Bürserberg sind es natürlich mehr Biker, in Brand immer noch mehr Wanderer.” In Sachen Radfahren sei der E-Bike-Trend inzwischen ebenso zu spüren.
Der größte Anteil der Gäste stammt aus Deutschland. Aber auch viele Einheimische nutzen die Bahnen.
Elisabeth Bolter, Bergbahnen Brandnertal
Nun hoffen auch die Verantwortlichen der Bergbahnen Brandnertal noch auf einen goldenen Herbst. “Jetzt fängt die schönste Zeit in den Bergen an. Wenn die Sommersaison so weitergeht wie bisher, wäre es wirklich toll”, merkt Bolter an.
Ideale Rahmenbedingungen
Auch Diedamskopf- und Lifte-Warth-Geschäftsführer Günter Oberhauser ist mit der bisherigen Sommersaison zufrieden. Die Rahmenbedingungen für das Wandern und den Aufenthalt am Berg seien bislang ideal gewesen. Zwei Drittel der Gäste, welche die Bergbahn in Schoppernau benutzen, stammen aus Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Belgien, Luxemburg, Italien oder Frankreich. Ein Drittel sind Einheimische, wie Oberhauser erläutert.

“Entscheidend wird aber natürlich der Winter werden. Die Inklusiv-Karten bringen im Sommer nicht den Ertrag, den wir bräuchten. Daher ist es wichtig, dass es zwei Saisonen gibt”, sagt Oberhauser, der auch Chef der Warther Lifte ist, im Hinblick auf die Entwicklung Richtung Ganzjahresdestination.