Energiepreise: „Handelsbetriebe rutschen in Verlustzone“

Markt / 27.09.2022 • 22:23 Uhr

Feldkirch Jetzt schlägt auch der Vorarlberger Handel Alarm: Für die Einzelhandelskaufleute braucht es ebenfalls Unterstützungsmaßnahmen in Form eines Energiekos­tenzuschusses. „Viele heimische Betriebe machen bereits Verluste aufgrund der Energiekostensteigerungen“, warnen die Sprecherin des Handels im Land, Carina Pollhammer, und Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner.

„Die Energiekostensituation nimmt bereits existenzbedrohende Ausmaße an. Viele Händler können die Kostenexplosion nicht mehr alleine stemmen“, warnt Pollhammer und führt aus: „Der Lebensmittelhandel ist aufgrund der erforderlichen Kühlungen besonders betroffen. Unterstützung benötigt aber der gesamte stationäre Handel.“ „Gibt es auf der Kostenseite solche Herausforderungen wie derzeit, dann wird eine vorausschauende Planung unmöglich, manche Händler rutschen dadurch sogar in die Verlustzone“, ergänzt Wirtschaftskammer-Vorarlberg-Präsident Wilfried Hopfner. Die Umsätze liegen aktuell weit unter den Erwartungen, denn die Kauflaune der Kundinnen und Kunden ist durch die aktuelle Situation eher gering. „Zudem können und wollen wir die derzeitige Kostensteigerung nicht gänzlich an die Kunden weitergeben“, sagt Pollhammer.

Wie hoch die Kostensprünge sind, illustriert die Bundessparte Handel anhand mehrerer Beispiele: Bei einem Elektrohändler stiegen die Energiekosten von 500.000 Euro im Vorjahr auf 1,8 Millionen Euro heuer. Eine Modekette, die im Vorjahr Stromkosten von 150.000 Euro hatte, muss 2022 rund 800.000 Euro für Strom zahlen. Nur zwei von vielen Beispielen.