Winterurlaub ja, aber kürzer

Nachfrage in Vorarlberg gut bis sehr gut, aber Urlaubsdauer sinkt.
Bregenz 1,3 Millionen Gäste, 4,28 Millionen Nächtigungen: Das ist die Bilanz der diesjährigen Sommersaison (Mai bis Oktober) in Vorarlberg. Damit liegen beide Kennzahlen über dem Vor-Corona-Niveau. „Noch nie waren in einem Sommer so viele Gäste bei uns“, freut sich Landesrat Christian Gantner. Denn der Ausblick war zunächst etwas ungewiss. „Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Tourismusbetriebe die Krise durchtaucht haben. Mit dieser Geschwindigkeit hätte ich nicht gerechnet, meine Einschätzung war zunächst deutlich zurückhaltener“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner. Zudem hole der Sommer gegenüber dem Winter kontinuierlich auf. Das sei eine gute Entwicklung hin zum Ganzjahrestourismus.
Trotz „beachtlicher“ Zahlen gebe es aber durchaus Herausforderungen, vor denen die Betriebe stehen. Steigende Energiepreise oder Mitarbeitermangel beispielsweise. „Wir hoffen nun, dass es in diesem Winter keine neuen Regelungen und Beschränkungen gibt“, so Wallner. Ansonsten sei der Blick auf die Saison sehr beruhigend. Dem ersten „echten“ Winter seit drei Jahren. Die Stimmung bei den Betrieben sei jedenfalls positiv. Ebenso die Buchungslage, erklärt Kerstin Biedermann-Smith von der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer. Man sehe eine sehr gute Buchungsnachfrage in den Hauptsaisonzeiten Weihnachten, Silvester und Februar. In verschiedenen Destinationen sei man auch darüber hinaus bereits sehr gut gebucht. Wobei Zwischen- und Randsaisonzeiten generell eher kurzfristig gebucht würden. Hauptausschlaggebend sei die Schneelage. Etwas Wehmut gebe es, weil die Urlaubsdauer auch im Winter abnimmt. „Spürbar ist, dass beispielsweise nur fünf Tage statt einer Woche gebucht werden.“ Grund dafür sei die Teuerung, sagt Biedermann-Smith. Im Sommer liege die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei knapp über drei Tagen.
Verringertes Angebot
Auch merke man, dass es aufgrund der angespannten Mitarbeitersituation in Betrieben zu Angebotsanpassungen etwa bei den Öffnungszeiten komme. „Die volle Wertschöpfung kann de facto nicht komplett abgeholt werden.“ VN-reh
