Eine Familie von Pionieren

Markt / 01.12.2022 • 18:32 Uhr
Rechtsanwalt Oliver Diez (li.), Hubert Feurstein (HF Immobilien).
Rechtsanwalt Oliver Diez (li.), Hubert Feurstein (HF Immobilien).

Interessante Einblicke in den rasanten Aufstieg des Harder Familienunternehmens Alpla.

BREGENZ Gerhhard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bregenz, der gemeinsam mit Landesdirektor Alexander Meier (Wiener Städtische) lud, zog gleich zu Beginn einen zahlentechnischen Vergleich. „Wir als Sparkasse haben es in 200 Jahren geschafft, sieben Filialen zu eröffnen. Die Firma Alpla hat sieben Jahrzehnte benötigt, um fast 200 Standorte zu betreiben.“

Viele Meilensteine

Damit unterstrich Lutz die rasante Entwicklung, die das 1955 gegründete Harder Unternehmen genommen hat. Die Fakten lesen sich tatsächlich beeindruckend. Mit 22.100 Beschäftigten in 45 Ländern und einem Umsatz, der zuletzt auf vier Milliarden Euro stieg, gehört der auf Verpackungslösungen spezialisierte Konzern schon längst zu den Global-Playern auf dem Markt.

Kaum zu glauben, dass die Geschichte von Alpla einst in der Waschküche von Firmengründer Alwin Lehner und dessen Bruder Helmuth begann. Mit hohem Risiko, aber dem Glauben, dass die Kunststoffindustrie große Zukunft hat. „Heute besteht das Unternehmen aus vier Familienstämmen“, ließ Günther Lehner das interessierte Publikum im vollbesetzten Gösser-Saal wissen. Der 63-Jährige hat sich Anfang 2021 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, fungiert stattdessen als Chairman und hat das Ruder an seinen Sohn Philip (38) übergeben. Damit ist nun die dritte Generation am Werk.

Günther Lehner, der 1979 in den Familienbetrieb einstieg, hat viele Meilensteine erlebt. Und er trieb auch die Globalisierung des Unternehmens voran, die bereits 1968 mit einem Werk in Venezuela begann. „Meine Eltern sind damals eigens rübergeflogen. Der Vater montierte zwei Wochen lang eine Maschine, während die Mutter alleine im Hotel saß. Das war die letzte Geschäftsreise, die sie mitmachte“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln an diese Zeit zurück. Ein wichtiger Schritt war auch der Eintritt in den deutschen Markt. „Wir haben damals vor allem von der Firma Henkel viel gelernt.“ Überhaupt standen das Lernen und die Weiterentwicklung oftmals im Vordergrund. Auch der Ankauf von oder Einstieg in anderen Unternehmen gehört zur Alpla-DNA. Es ging und geht stets darum, die besten Lösungen für die immer anspruchsvoller werdende Kundschaft zu finden.

„New Plastics Economy“

Übrigens wurde bei Alpla bereits vor 32 Jahren die erste PCR-Flasche recycelt. 2005 wurde das erste Recycling-Werk gegründet. Vor zehn Jahren nahm das Thema beim Harder Unternehmen so richtig Fahrt auf. Im Konzern nennt man dies den Übergang zur „New Plastics Economy“. Die Entwicklungen auf diesem Gebiet gehen rasant voran. Dennoch hat auch die Recycle-Fähigkeit (noch) ihre Grenzen.

Der Anspruch von Alpla ist es, die besten Leute zu finden und auszubilden. Ein Kernpunkt ist dabei die Lehrlingsausbildung. Diese wird nicht nur in den Werken in Hard intensiv betrieben, sondern mittlerweile auch in Ländern wie Mexiko oder China. CRO

Barbara Luger (Spryker Systems) und Anke Wassel.
Barbara Luger (Spryker Systems) und Anke Wassel.
Jodok und Waltraud Fetz (Holzbau Fetz).
Jodok und Waltraud Fetz (Holzbau Fetz).
v.l.: Berater Gerhard Hagen und Oliver Salzmann, Rudolf Hagen (Kabelmanufaktur).
v.l.: Berater Gerhard Hagen und Oliver Salzmann, Rudolf Hagen (Kabelmanufaktur).
Markus Rusch (Wirtschaftsverband Lauterach), Ursula Kloser (IMA Schelling).
Markus Rusch (Wirtschaftsverband Lauterach), Ursula Kloser (IMA Schelling).
Eva Heerdegen (Eco Concept Store) mit Ex-Radprofi Matthias Brändle.
Eva Heerdegen (Eco Concept Store) mit Ex-Radprofi Matthias Brändle.
Alexander Meier (Wiener Städtische), Referent Günther Lehner, Gerhard Lutz (Sparkasse Bregenz).
Alexander Meier (Wiener Städtische), Referent Günther Lehner, Gerhard Lutz (Sparkasse Bregenz).
Die letzte Veranstaltung im Rahmen von „Unternehmer:in sein heute“ zog viele Interessierte an. VN/Paulitsch
Die letzte Veranstaltung im Rahmen von „Unternehmer:in sein heute“ zog viele Interessierte an. VN/Paulitsch