Rösslepark geschlossen, Insolvenz angemeldet
Nach 24 Jahren bleibt dem Wirt ein großer Schuldenberg.
Feldkirch Das Unternehmen ist abgewickelt, die Verträge mit den bis dahin noch verbliebenen Mitarbeiter wurden mit Ende Mai einvernehmlich aufgelöst. Damit hat Wirt Markus Nagele einen Schlussstrich unter sein 24-jähriges Wirken gesetzt. Doch die Abrechnung hat es in sich.
Eigenantrag des Schuldners
Mit Beschluss von Freitag früh wurde über das Vermögen des Unternehmens das Konkursverfahren eröffnet. Nach fast zweieinhalb Jahrzehnten als Unternehmer bleibt ein Minus von 415.000 Euro, an Vermögen ist nicht viel über, es seien diverse Gastrogeräte im Wert von rd. 50.000 Euro vorhanden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag des Schuldners eröffnet. Im November 2014 geriet der Betrieb schon einmal in Zahlungsschwierigkeiten. Der damals abgeschlossene Sanierungsplan mit einer Quote von 22,29 Prozent wurde allerdings im Jahr 2017 erfüllt. Die Gründe für die jetzige Insolvenz hat Nagele bereits bei Ankündigung seines Abschieds genannt: Die auf die Coronakrise zurückzuführenden Umsatzeinbußen, die hohen Pachtkosten sowie nicht im erhofften Ausmaß erhaltene Coronahilfen (laut Transparenzdatenbank hat die Gaststätte in Summe Hilfen in Höhe von rund 320.000 Euro erhalten) hätten u.a. zur Zahlungsunfähigkeit geführt.
Er wolle mit seiner Frau in der Gastronomie weitermachen, „allerdings in kleinerem Rahmen“, sagt er, und hoffe, dass dieser Plan nach einer ordentlichen Abwicklung der Insolvenz umgesetzt werden könne. Nagele betonte im Gespräch mit den VN, dass ihm wichtig gewesen sei, dass die Ansprüche der Mitarbeiter, „die oft viele Jahre hier gearbeitet haben und das Gold unseres Betriebes waren“, gewahrt werden.
Der Rösslepark wird weiterhin als Braugaststätte geführt, so Brauerei -Frastanz-Chef Kurt Michelini, der betont, dass man „etwas moderner werde“. Ihm schwebt ein zusätzliches Angebot mit internationalen Bieren vor. Die Prüfungstagsatzung findet am 17. August statt. VN-sca
