Wo in Feldkirch Naschkatzen süchtig werden

Feldkirch Die Konditorei “Torten Artelier” an der Reichsstraße in Feldkirch ist längst kein Geheimtipp mehr. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2017 wissen über 5000 Instagram-Follower und entsprechend viele Schleckermäuler, dass sie in der Konditorei ganz besondere Torten erwarten dürfen: Sowohl was die Gestaltung als auch was den Genuss betrifft. Konditormeisterin Aysel Karabulut hat sich höchsten Ansprüchen verpflichtet. „Ich möchte, dass die Torten schön und kreativ sind und besonders gut schmecken“, umreißt sie ihre Firmenphilosophie kurz und bündig.

Chance zur Ausbildung ergriffen

Auch in ihrer Auffassung vom Beruf hat Karabulut klare Vorstellungen: Begeisterung für den Beruf ist wichtig, eine solide Ausbildung und der Wille zur ständigen Weiterbildung. Dinge, die sie nicht nur von den Mitarbeitern verlangt, sondern vorlebt. Aber eigentlich hätte alles ganz anders kommen können: Aysel Karabulut hat ihre Berufslaufbahn ungelernt begonnen. Mit 15 Jahren aus der Türkei nach Vorarlberg kommend und ohne Sprachkenntnisse, hat sie nach einem Jahr Polytechnischem Lehrgang bei Kunert in der Textilindustrie gearbeitet. Als das Unternehmen schließen musste, war sie Vorarbeiterin.

Sie nutzte die Möglichkeiten, welche die anschließende Arbeitsstiftung bot, erzählt sie, und vergisst nicht darauf hinzuweisen, dass sie vom AMS bei ihrem Wunsch nach Ausbildung immer Unterstützung fand. Denn für Karabulut war klar, dass sie „unbedingt eine Ausbildung“ machen wollte. Die Möglichkeit, ihren süßen Traum wahrzumachen wurde ihr geboten. „Mein Mann unterstützte mich dabei von Anfang an und hat während der Ausbildung auch die Erziehung und Betreuung unserer zwei Töchter übernommen“, erzählt sie.

Solide Ausbildung, gute Produkte

Ihre Chance erhielt sie bei der Bäckerei Schnell. „Ich habe dann auch den Meister gemacht, dafür war ich zweieinhalb Monate beim Meisterkurs in Wien“ – die Unternehmerprüfung hat sie gleich ebenfalls absolviert, „wenn das dazugehört“. Bald stand für sie fest, dass sie ihre Vorstellungen nur als Selbstständige umsetzen kann,  „obwohl ich das nie vorhatte“.

Ihre Passion gilt der österreichischen und französischen Konditorei, erzählt Karabulut, die in ihrer Ausbildung die Möglichkeit hatte, bei Legenden wie dem Sacher oder der Kurkonditorei Oberlaa (Wien) zu lernen. Bei den Zutaten zu ihren süßen Träumen vertraut sie auf regionale Zulieferer wie Vorarlberger Mehl und Vorarlberg Milch, auf Früchte aus Anbau im Land. Der Vergleich mache sie sicher, sagt sie. Und sie bereitet gesundheitsbewusst zu. “Wir nehmen deutlich weniger Zucker als oft empfohlen wird. “Das kommt auch dem Geschmack meiner Kunden entgegen”, sagt sie. Ganz wichtig: Alles werde selbst und täglich frisch hergestellt. Das merken die Kunden, die aus Vorarlberg, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland kommen. “Die beste Werbung sind unsere Hochzeitstorten”, sagt sie. Was nicht ganz stimmt: Die beste Werbung sind die Torten selbst, die man in der Konditorei verkosten kann. Das tun auch die Kunden, die sie intensiv berät. Dafür nehme sie sich viel Zeit, und auch auf das Budget der Kunden achtet sie, denn ihre süßen Torten sollen für alle erschwinglich sein.