„Dicke Luft“ an der Grenze Unterhochsteg

Lindauer vermuten Geruchtsbelästigung durch Rupp Food.
Hörbranz, Lindau Die Herrnmühle in Hörbranz an der Leiblach, die heute zugleich Staatsgrenze ist, wurde im Jahr 1568 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1918 befindet sich die Mühle im Besitz der Familie Rupp. 1975 wurde in der Mühle erstmals Tiernahrung hergestellt, heute zählt das Unternehmen inzwischen unter dem Namen Rupp Food zu den profiliertesten Herstellern von Heimtiernahrung in Europa. Die Geschäfte gehen gut, deshalb plant Rupp Food eine Erweiterung. Entstehen sollen Logistikflächen, Lager und Sozialräume. Doch daran hat sich eine Diskussion über der Grenze entfacht, die Firmenchef Christoph Rupp nicht verstehen kann.
In Lindau Zech stinkt es nämlich. Weshalb, das ist nicht ganz klar, doch Bürger und Politiker haben das Hörbranzer Unternehmen in Verdacht und fordern – ohne eine rechtliche Handhabe zu haben – ein Gutachten zur Geruchssituation des Betriebs. Rupp hat bereits jetzt die Luftwaschanlage geändert, eine Plasmaanlage errichtet und die Kamine erhöht. „Wir lassen uns auch regelmäßig begutachten“, so Christoph Rupp, denn ihm liege daran, dass es den Nachbarn gute gehe. Außerdem sei eine Geruchsbelästigung, die als „vergammelt“ beschrieben wird, bei Rupp unmöglich. „Wir dürfen für unsere Produkte nur einwandfreie Waren verwenden. Das wird regelmäßig kontrolliert“, weist Rupp die Vermutungen zurück. Auch die Lindauer Politiker sind sich nicht sicher, woher die „dicke Luft“ kommt. Denn in Zech gibt es eine Kläranlage, in der Klärschlamm getrocknet wird, außerdem betreiben die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) dort eine Kompostieranlage. Heike Burghard, Abteilungsleiterin der Abwasserwirtschaft bei den GTL weist gegenüber der Schwäbischen Zeitung darauf hin, dass die Kläranlage derzeit umgebaut wird. In den nächsten zwei Jahren müssten dort Schlamm und Wasser umgeleitet werden, weil Becken saniert werden und „das kann stinken“, räumt sie ein. VN-sca
