Von Street Food bis Tischtennis – der VN-Überblick fürs Wochenende

Vorarlberg / HEUTE • 10:18 Uhr
Von Street Food bis Tischtennis - der VN-Überblick fürs Wochenende

Was es dieses Wochenende in Vorarlberg alles zu erleben gibt.

In Vorarlberg passiert viel. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Daher gehen die VN jeden Freitag weit über das Format der bloßen Event-Ankündigung hinaus. Persönlich und kompetent geben Redakteurinnen und Redakteure ihre Empfehlungen für Familienunternehmungen, Sport, Kultur, Events, Gastronomie, Bücher, Musik und mehr ab.

Die schnellste Sportart des Landes

Von Street Food bis Tischtennis - der VN-Überblick fürs Wochenende
Simon Bitriol ist Sportchef bei VOL.AT. Neben dem Fußball schlägt sein Herz vor allem für Randsportarten.

Jeder kennt es aus dem Garten, vom Strandbad oder von Spielplätzen und die meisten haben sogar einen Schläger irgendwo im Keller oder der Garage herumliegen. Aber nur wenige haben Tischtennis schon einmal live auf höchstem Niveau gesehen. Am Sonntagvormittag bietet sich in Kennelbach die Gelegenheit dazu. In der Turnhalle der Volksschule trifft der UTTC Raiffeisen Kennelbach um 10.30 Uhr im Westderby auf Innsbruck. Tischtennis gilt als eine der schnellsten Sportarten der Welt, Ballwechsel dauern oft nur Sekundenbruchteile. Wer live dabei ist, kann sich vielleicht den ein oder anderen Trick für das nächste Spiel im Garten abschauen und den Nachbarn beim nächsten Duell zum Staunen bringen. Die Halle in der Hofsteiggemeinde bietet dafür einen idealen Rahmen, nah dran am Geschehen und mit familiärer Atmosphäre. Für Sportfans ist das Derby eine abwechslungsreiche Option für die Wochenendgestaltung, zumal auch das Wetter nicht allzu gut sein soll. Da könnte der Besuch in der Tischtennishalle gerade recht kommen.

Kulinarische Street-Food-Vielfalt

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Paloma Mock ist Jungredakteurin bei VOL.AT, liebt Fantasy-Bücher, entdeckt beim Gaming neue Welten und trinkt am liebsten Grüntee.

Vom 12. bis 14. September verwandelt sich der Bregenzer Hafen wieder in einen Treffpunkt für alle, die gutes Essen schätzen. Beim Street-Food-Markt treffen internationale Aromen auf die entspannte Bodenseestimmung – eine Mischung, die längst viele Anhänger gefunden hat. Ob Burger frisch vom Grill, Tacos mit Schärfe oder Desserts von Donuts bis Eiscreme: Die Vielfalt lädt dazu ein, sich einmal quer durchzuprobieren. Auch Vegetarier:innen und Veganer:innen finden reichlich Auswahl, da viele Stände auf kreative fleischfreie Alternativen setzen. Neben den kulinarischen Angeboten gibt es Live-Musik direkt am Wasser, außerdem wird für Kinder ein eigenes Programm organisiert. Damit ist auch für Familien einiges geboten. Geöffnet ist der Markt am Freitag, 12. September, und Samstag, 13. September, jeweils von 12 bis 22 Uhr, am Sonntag, 14. September, von 11 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, willkommen sind Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen. Veranstaltungsort ist der Hafen an der Seestraße, nur wenige Schritte vom Bodenseeufer entfernt und damit auch gut zu Fuß erreichbar. So lässt sich der Marktbesuch mit einem Spaziergang am See verbinden – drei Tage lang eine Gelegenheit, Essen, Musik und Begegnung in Bregenz miteinander zu verbinden.

25. Moscht-Fäscht der Bürgermusik Lauterach am Sternenplatz

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Marc Springer ist verheiratet, Vater zweier Kinder und seit 15 Jahren Chefredakteur von VOL.AT.

Am Sonntag, 14. September, lädt die Bürgermusik Lauterach zum traditionellen Moscht-Fäscht auf den Sternenplatz ein. Zwischen 9.30 und 20 Uhr wird der Platz zur Bühne eines schon liebgewonnen Dorffestes. Den Auftakt bildet eine Feldmesse, musikalisch gestaltet von der Jugendkapelle Lauterach. Zwei Auftritte des „EntenEchos“ – den jüngsten Musikern der Bürgermusik – möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen. Ab 10 Uhr sorgen der Musikverein Bizau, die „Bradlberg Musig“ und die Bauernkapelle Lauterach für Stimmung. Um 11 Uhr schlägt Bürgermeister Elmar Rhomberg das Moscht-Fass an – routiniert, mit sicherem Schwung und der Gelassenheit jahrelanger Praxis. Für Gaumenfreuden sorgen regionale Moscht-Spezialitäten, herzhafte Speisen – selbstverständlich auch vegetarisch –, frisch gebackene „Öpflküchle“ sowie selbstgemachte Kuchen und Torten. Darüber hinaus präsentieren Lauteracher Brenner feinste Edelbrände aus eigener Produktion. Viele Gäste erscheinen in Tracht und verleihen dem Fest damit zusätzlichen Charme. Für Abwechslung sorgen diverse Spiele für Groß und Klein und eine Ausstellung früherer handwerklicher Gerätschaften. (Ersatztermin: 21. September.)

Gelb, Orange, Rot: Die Berge sind in den Farbtopf gefallen

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Julia Böcken ist Bezirksredakteurin von Bludenz, sucht die Freiheit in den Bergen und entdeckt gerne neue Orte.

Für mich ist der Herbst die schönste Zeit zum Wandern. Die Bergwelt wirkt, als wäre sie in den Farbtopf gefallen, und leuchtet in Rot, Orange und Gelb. Es ist ruhiger geworden, die Ferien sind vorbei, die Natur erholt sich – und man selbst ebenso. Nur noch bis Sonntag fährt die Golmerbahn bis Grüneck, danach nur noch bis Matschwitz. Wer die Herbstfarben am Golm also noch nicht gesehen hat, sollte dies bis Sonntag nachholen – entweder über den Golmer Seenweg oder den Golmer Höhenweg mit anschließender Einkehr in der Lindauer Hütte. Während der Golmer Seenweg in einer Runde zurück zur Bergstation führt, steigt man beim Golmer Höhenweg durch das Gauertal nach Latschau ab. Beide Wege bieten eindrucksvolle Ausblicke auf die Gipfel des Rätikons wie die Zimba, die Drei Türme, die Sulzfluh und die Drusenfluh und schenken sich von den Höhenmetern her nicht viel. Bei beiden bewältigt man gute 500 Höhenmeter, jedoch ist der Golmer Höhenweg mit 14 Kilometern doppelt so lang.

„Papa, kasch nommol Müsle singa?“

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Michael Prock ist Politik-Leiter bei den VN, Vater einer sechsjährigen Tochter, Fußballer und ein großer Freund der Popkultur.

Seit meine Tochter auf der Welt ist, singe ich ihr „Müsle gang ga schlofa“ vor, wenn ich sie ins Bett bringe. Das hat sich so eingespielt. Wenn sie nicht schlafen kann, fragt sie: „Papa, kasch nommol Müsle singa?“ Irmgard Kramer hat dem Lied die Unschuld genommen. Mit Begeisterung habe ich ihr Buch „Hilda: Meine Großmutter, der Nationalsozialismus und ich“ gelesen. Das Buch handelt von der Zeit des Nationalsozialismus in Dornbirn und der Frage: Wer hat was gewusst und wie hätten wir gehandelt? Hilda Kramer erzählt darin eindrücklich viele persönliche Geschichten, berichtet von Täterinnen und Tätern, von Opfern, von den Textilgrößen, die es sich gerichtet haben. Sie erzählt, wie es zur SS-Siedlung oberhalb von Dornbirn gekommen ist und was die Machtübernahme im Gymnasium ausgelöst hat. Ich habe das Buch mittlerweile zweimal gelesen und vieles dabei gelernt. Unter anderem, dass „Müsle gang ga schlofa“ von Walter Weinzierl geschrieben wurde, einem überzeugten nationalsozialistischen Dichter. Eine große Leseempfehlung für dieses Buch. Ich habe selten so kompakt und nahbar Geschichte erzählt bekommen. „Müsle gang ga schlofa“ singe ich immer noch. Aber nun kenne ich den Hintergrund.