Zumtobel-Kündigungen: Entscheidung wurde am Freitag in Aufsichtsratssitzung getroffen

Markt / 15.10.2023 • 17:00 Uhr
Zumtobel-Kündigungen: Entscheidung wurde am Freitag in Aufsichtsratssitzung getroffen

Betroffene Mitarbeiter wurden ebenfalls am Freitag informiert. Derzeit keine weiteren Kündigungen geplant. Am Montag starten Sozialplan-Verhandlungen.

Dornbirn Am Freitag, den 13. Oktober, wurde bekannt, dass die Zumtobel-Gruppe in Dornbirn 170 Mitarbeitern kündigen wird. Als Grund gibt der Leuchtenhersteller wirtschaftliche Gründe an. Die Auftragslage sei nicht zufriedenstellend, der Preisdruck hoch.

Aber wie lange stand der Entschluss intern schon fest? Von der Zumtobel Group heißt es dazu zu den VN, die Entscheidung sei erst am Freitag im Rahmen der Aufsichtsratssitzung getroffen worden.

Für 170 Mitarbeiter gab es am Freitag schlechte Nachrichten. <span class="copyright">vn</span>
Für 170 Mitarbeiter gab es am Freitag schlechte Nachrichten. vn

Konkret soll im Tridonic-Werk in der Färbergasse 100 Mitarbeitern gekündigt werden, erste Kündigungen müssen aller Voraussicht nach ab Mitte November ausgesprochen werden. Davon werden 30 bis 40 Beschäftigte betroffen sein. Weitere Kündigungen werden nach jetzigem Planungsstand im Januar und April 2024 erfolgen. Beim Zumtobel-Leuchtenwerk in der Schweizer Straße werden über einen Zeitraum von knapp einem Jahr insgesamt rund 70 Arbeitsplätze abgebaut. Erste Kündigungen sind ebenfalls ab Mitte November 2023 geplant und betreffen in diesem ersten Schritt 30 bis 40 Beschäftigte.

Das Werk von Zumtobel im serbischen Niš wurde 2018 offiziell eröffnet. <span class="copyright">vn/reiner</span>
Das Werk von Zumtobel im serbischen Niš wurde 2018 offiziell eröffnet. vn/reiner
Das serbische Werk bei der Eröffnung. <span class="copyright">vn</span>
Das serbische Werk bei der Eröffnung. vn

Betroffen sind hauptsächlich Mitarbeiter in der Produktion. Denn Teile der Fertigung wandern nun ins Werk nach Serbien. Von der Zumtobel Group heißt es dazu auf Nachfrage, dass es bei diesen Zahlen bleiben soll, es seien derzeit keine weiteren Kündigungen geplant.

Infoveranstaltung am Freitag

Die Mitarbeiter wurden laut Unternehmensangaben am Freitag im Rahmen einer Informationsveranstaltung persönlich informiert. Für die einen sei es ein großer Schock gewesen, sagt Betriebsrat Markus Sandholzer gegenüber der APA. Andere hätten aufgrund von Unterauslastung und der Aufforderung zu Urlaubsabbau bereits geahnt, „dass da was kommt”.

Betriebsrat Markus Sandholzer. <span class="copyright">vn</span>
Betriebsrat Markus Sandholzer. vn

Der Abbau betreffe viele langjährige Mitarbeiter, viele Ältere quer durch alle Bereiche der Produktion. Dazu komme die Unsicherheit, was nun aus dem Werk wird. Bedauerlich sei, so Sandholzer, dass die Geschäftsführung keinen anderen Weg als eine Verlagerung ins Ausland gesehen habe. Vom Zumtobel-Management heißt es zu den VN: „Wir bedauern den wirtschaftlich bedingten Stellenabbau sehr und werden diesen sozialverträglich gestalten.“ 

Am morgigen Montag, den 16. Oktober, beginnen die Gespräche über einen Sozialplan.

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Tridonic ist das Technologie-Unternehmen in der Zumtobel Group und hat seinen Hauptsitz in Dornbirn. Tridonic unterhält Produktionswerke in Dornbirn, Niš (Serbien), Spennymoor (UK) und Shenzhen (CN). Im Geschäftsjahr 2022/23 verzeichnete Tridonic einen Umsatz von 367,3 Millionen Euro. 1687 Mitarbeiter werden beschäftigt.

Neben Tridonic zählen zur Zumtobel Group AG auch die Marken Thorn und Zumtobel. Die Unternehmensgruppe ist an der Wiener Börse (ATX Prime) notiert und beschäftigt aktuell rund 5500 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022/23 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1.209,2 Milliarden Euro.

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