Jetzt ist es fix: WESTbahn kommt nach Vorarlberg

Markt / 08.11.2023 • 10:55 Uhr
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Private Konkurrenz für die ÖBB: Wien-Verbindung ab 10. Dezember fixiert.

Schwarzach Das ÖBB-Monopol auf Vorarlberg Schienen ist bald Geschichte. Ab 10. Dezember bedient mit der WESTbahn ein privater Anbieter im Fernverkehr die Strecke Bregenz-Wien. Die Verträge und Vereinbarungen dazu sind jetzt in trockenen Tüchern. Die VN hatten bereits im Juli über entsprechende Pläne berichtet. Eine Kommunikationspanne beim Antrittsbesuch des WESTbahn-Geschäftsführers Thomas Posch (50) bei Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (38, Grüne) hatte ungewollt Einblicke in das Vorhaben gegeben. Jetzt wurden die Informationen auch offiziell bestätigt.

Jetzt ist es fix: WESTbahn kommt nach Vorarlberg
Die WESTbahn startet mit einer Verbindung am 10. Dezember. Zeitgewinn wird es auf der Strecke allerdings keinen geben. Handout

Das private Eisenbahnunternehmen wird demnach mit einer täglichen Verbindung von und nach Wien starten. In Bregenz fahren die Züge um 5.10 Uhr ab und erreichen den Wiener Westbahnhof um 12.52 Uhr. In die andere Richtung geht es ab 15.08 Uhr mit Ankunft Bregenz um 22.47 Uhr. “Es ist erfreulich, dass es bald ein zusätzliches Bahnangebot gibt. Mit den Fahrzeiten werden auch stark Berufspendler angesprochen”, sagt der zuständige Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. Einen Zeitgewinn auf der Strecke wird es allerdings keinen geben. Während die schnellste Verbindung derzeit 6 Stunden und 30 Minuten beträgt, braucht die WESTbahn für die Strecke mit 7 Stunden und 42 Minuten deutlich länger.

WestBahn-Geschäftsführer Thomas Posch. <span class="copyright">APA</span>
WestBahn-Geschäftsführer Thomas Posch. APA

Im Wettbewerb mit den ÖBB setzt der private Anbieter indes auf ein deutlich dichteres Haltemuster in Vorarlberg. Insgesamt wird an elf Bahnhöfen im Land Halt gemacht. Damit werden zusätzliche Gemeinden eine direkte Verbindung ohne Umstiege nach Wien erhalten. “Durch die Bedienung von Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Altach, Götzis, Rankweil, Feldkirch, Frastanz, Nenzing, Bludenz und Langen am Arlberg bekommen 50 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung die Chance auf nachhaltige und komfortable Verbindungen entlang der West-Ost-Achse bis nach Wien, ohne lästiges Umsteigen“, so Geschäftsführer Thomas Posch in einer Aussendung.

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Zudem wird jetzt der Westbahnhof in Wien angefahren. Auch die Mitnahme von Fahrrädern soll deutlich unkomplizierter möglich sein. “Was wir im Land mit den neuen Zuggarnituren ausgerollt haben, findet jetzt im Fernverkehr eine Fortsetzung”, so Mobilitätslandesrat Zadra.

Mobilitätslandesrat Daniel Zadra begrüßt das zusätzliche Angebot. <span class="copyright">VN/Hartinger</span>
Mobilitätslandesrat Daniel Zadra begrüßt das zusätzliche Angebot. VN/Hartinger

Die WESTbahn setzt mit dem Kiss 3 von Stadler modernste Züge mit 500 Sitzplätzen ein. Platz ist zudem für 24 Fahrräder, die auch kurzfristig gebucht werden können. Zuletzt hatten sich Berichte von überfüllten ÖBB-Zügen auf der Wien-Strecke gehäuft. Mit dem zusätzlichen Angebot werden Kapazitäten deutlich erhöht.

Bedeckt halten sich die WESTbahn und das Land Vorarlberg über einen möglichen weiteren Ausbau mit zusätzlichen Verbindungen. Man werde jetzt einmal schauen und Erfahrungen sammeln, sagt Zadra. Das Verkehrsaufkommen auf der Schiene ist jedenfalls schon jetzt groß. Abgesehen von der Nachfrage ist unklar, welche Potenziale noch ausgeschöpft werden können. Vereinzelt sollte es aber noch Möglichkeiten geben, so der Mobilitätslandesrat im VN-Gespräch.

In internen Papieren des privaten Anbieters wird bei positiver Entwicklung der Nachfrage von einem Ausbau des Angebots ab 2025 auf zwei und später auf bis zu vier tägliche Verbindungen gesprochen.

Im Wettbewerb mit den ÖBB setzt die WESTbahn auch auf attraktive Ticketpreise, die bei 23,99 Euro für die Verbindung von Vorarlberg nach Wien beginnen. Auch das Klimaticket hat in den Zügen Gültigkeit.