“Wichtig ist es, dass wir ein Zeichen setzen”

Weitere Streiks in großen Vorarlberger Metalltechnik-Unternehmen.
Bregenz, Wien Für eine Version „light“ der aktuellen Streikmaßnahmen haben sich die Mitarbeiter der Firma Blum entschieden. Für eine Stunde legten sie am Mittwoch die Arbeit nieder, um ihr Anliegen zu unterstreichen. „Ich habe kein Interesse an großen Kampfmaßnahmen“, sagt David Grabher, Angestellter beim größten Arbeitgeber Vorarlbergs, dem Beschlägehersteller Blum. Damit ist er nicht alleine. Auch AK-Vizepräsidentin und Blum-Betriebsrätin Jessica Lutz will durch den Stillstand im Blum-Werk 4 vor allem Eines erreichen, nämlich, dass sich die Verhandlungspartner wieder an einen Tisch setzen und eine Lösung zustande bringen.
Manche der streikenden Kollegen von Lutz hätten allerdings eine Acht-Stunden-Arbeitsniederlegung präferiert, wie sie im Gespräch mit den VN insistieren, um die Lohnforderungen von 11,6 Prozent der Arbeitnehmer-Vertreter zu unterstreichen, doch schlussendlich war es ihnen wichtig, „dass ein Zeichen gesetzt wird“. Unterstützung fanden die Streikenden bei Blum auch durch AK-Präsident Bernhard Heinzle, der sich in die Kundgebung einreihte.
Auf eine Verhandlungslösung und Deeskalation setzen nicht nur die meisten Streikenden bei Blum, auch Geschäftsführer Philipp Blum ruft dazu auf. „Es ist uns ein Anliegen, dass die verbale Polarisierung zurückgefahren wird und einem lösungsorientierten Miteinander Platz macht. Ein tragfähiger Kompromiss für beide Seiten kann nur im Gespräch und am Verhandlungstisch gefunden werden.“ Gestreikt wurde und wird in weiteren Industriebetrieben, am Freitag wollen die Gewerkschafter noch eins draufsetzen. Was sie planen ist derzeit aber noch „Geheimsache“. VN-sca

Wichtig ist es, dass wir als Arbeitnehmer ein Zeichen setzen. Wir brauchen als Lehrlinge ein Perspektive. Deshalb hoffe ich, dass die Verhandlungen schnell weitergehen. Lara Hämmerle, Lehrling, Jugendvertrauensrätin

Ich habe kein Interesse an großen Kampfmaßnahmen, erwarte mir aber eine für die Arbeitnehmer wie die Arbeitgeber vertretbare Lösung bei den Kollektivvertragsverhandlungen. David Grabher, Angestellter

Wir sind in gutem Austausch mit unserem Betriebsrat. Wir vertrauen darauf, dass die Verhandlungsteams sich ihrer Verantwortung bewusst sind und aus der schwierigen Situation das Beste machen. Philipp Blum, Geschäftsführer

Die Zustimmung der Kollegen zuden Maßnahmen ist groß. Was ich erwarte? Dass sich die Sozialpartner wieder an den Tisch setzen. Ein faires Ergebnis ist das, worauf sich die Verhandler einigen. Jessica Lutz, Einkäuferin, Betriebsrätin