Gefeuerter OpenAI-Chef zu Microsoft

Markt / 20.11.2023 • 22:12 Uhr
Sam Altman gilt als das menschliche Gesicht künstlicher Intelligenz (KI). ap
Sam Altman gilt als das menschliche Gesicht künstlicher Intelligenz (KI). ap

Neuer Job für Sam Altman nach turbulenten Tagen.

San Francisco Nach seinem überraschenden Rauswurf bei OpenAI hat der Ex-Chef des ChatGPT-Machers einen neuen Job. Sam Altman werde künftig bei Microsoft ein Team zur Entwicklung künstlicher Intelligenz leiten, so der Chef des Softwarekonzerns, Satya Nadella. Parallel dazu kündigte der neue OpenAI-Interimschef Emmett Shear eine unabhängige Untersuchung der Vorgänge an. Grund für die Entlassung sei mangelnde Kommunikation mit dem Verwaltungsrat, Pflichtverletzungen finanzieller oder sicherheitsrelevanter Art habe es nicht gegeben.

Die überraschende Freistellung von Altman von seinen Aufgaben bei OpenAI hatte neben Verwirrung über die Beweggründe auch große Sorgen über die Zukunft des KI-Spezialisten ausgelöst. Einige Investoren und Beschäftigte hatten am Wochenende versucht, dem 38-Jährigen eine Rückkehr auf den Chefsessel zu ermöglichen. Sie befürchteten einen Massen-Exodus von Mitarbeitern und eine Beeinträchtigung des geplanten Verkaufs von Aktienanteilen, bei dem eine Unternehmensbewertung von 86 Mrd. Dollar angepeilt wurde.

Verwaltungsratschef und Open­AI-Mitgründer Greg Brockman hatte wegen des Altman-Rauswurfs am Freitag hingeworfen. Er geht Nadella zufolge ebenfalls zu Microsoft. Auch einige hochrangige Entwickler reichten inzwischen ihre Kündigung ein. Medienberichten zufolge hätten Dutzende weitere Beschäftigte ähnliche Schritte angekündigt.

OpenAI wurde 2015 als Non-Profit-Organisation gegründet, um künstliche Intelligenz im Interesse aller zu entwickeln. Als klar wurde, dass mit Spenden die nötigen Milliarden-Investitionen nicht aufzutreiben sind, holte Altman u. a. Microsoft als Großinvestor an Bord und sicherte OpenAI damit den Zugang zur Rechenleistung. Der Konflikt zwischen den beiden Ansätzen wurde aber immer tiefer.