Signa verhandelt weiter um die Existenz

Markt / 28.11.2023 • 22:25 Uhr
Was bleibt, sind Baustellen wie der Elbtower, der eventuell von Milliardär Klaus-Michael Kühne fertiggebaut wird. AFP
Was bleibt, sind Baustellen wie der Elbtower, der eventuell von Milliardär Klaus-Michael Kühne fertiggebaut wird. AFP

Keine offiziellen Informationen zur Finanzlage der Signa.

Wien, Berlin Die Situation um die angeschlagene Signa-Gruppe bleibt undurchsichtig. Bis Dienstagnachmittag sind weder Informationen zu den kolportierten Gesprächen mit Investoren noch zu möglichen Insolvenzanträgen aus dem Unternehmen gedrungen. Die Signa und das Büro von Arndt Geiwitz waren für Medien jedenfalls nicht erreichbar. Allerdings irrte der bekannte deutsche Handelsexperte Wirtschaftsprofessor Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein), der in einem Interview in der ZiB 2 vom Montag glaubte, dass Signa „mit 99 Prozent Wahrscheinlichkeit“ am Dienstag Insolvenz anmelden werde. 

Kapital benötigt

Die Unternehmensgruppe benötigt, wie laufend berichtet, dringend Kapital, um sich finanziell über Wasser zu halten. Schon am kommenden Donnerstag ist eine Anleihe in Höhe von 200 Millionen Euro fällig, bis Jahresende muss die Signa-Gruppe sogar 500 Mill. Euro aufstellen. Fündig könnte die Signa demnach beim US-Hedgefonds Elliott werden, die Gespräche über eine Finanzspritze dürften andauern. Die Zeit drängt: Sollte nicht bald eine Lösung gefunden werden, könnte der Gruppe tatsächlich die Insolvenz drohen.

In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass es in einer zentralen Gesellschaft zu einer Rochade gekommen sei. Die „Familie Benko 2017 Zwei GmbH“ trat demnach am 10. November ihren Anteil an der Signa Holding GmbH an zwei Schweizer Aktiengesellschaften namens Eugster/Frismag AG und AE Familienholding AG ab. Die Änderungen wurden laut Amtsblatt am Dienstag im Firmenbuch eingetragen. Hinter Eugster/Frismag AG mit Sitz in Amriswil steht ein von Arthur Eugster gegründeter Hersteller von Kaffeemaschinen für Marken wie Jura, Melitta und Miele. Die AE Familienholding AG ist ebenfalls der Familie Eugster zuzurechnen.

„Gut zu verschmerzen“

Mögliche Gläubiger bemühen sich inzwischen auch um Schadensbegrenzung. Sollte die kriselnde Signa im Falle einer Insolvenz ihre Anleihe bei der UNIQA nicht mehr bedienen können, entstünde der UNIQA kein schwerer Schaden. Ein Totalausfall würde eine Belastung von 25 Millionen Euro in der Gewinn- und Verlustrechnung bedeuten, sagte der UNIQA-Chef Andreas Brandstetter am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Laut Wirtschaftsmagazin Forbes hat sich Benkos Vermögen halbiert. APA/Techt
Laut Wirtschaftsmagazin Forbes hat sich Benkos Vermögen halbiert. APA/Techt