Déjà-vu für Rauch und Red Bull

Markt / 30.11.2023 • 20:12 Uhr
Das Werk im US-Bundesstaat Arizona wurde 2021 in Betrieb genommen. rauch
Das Werk im US-Bundesstaat Arizona wurde 2021 in Betrieb genommen. rauch

Mögliche Erweiterungspläne in Großbritannien rufen Umweltschützer auf den Plan.

Rankweil Die eng kooperierenden Getränkehersteller Rauch Fruchtsäfte und Red Bull dürften in den vergangenen Monaten bei ihrem britischen Produktionswerk in Leeming Bar in North Yorkshire ein Déjà-vu gehabt haben. Denn nachdem grobe Pläne für einen Ausbau des Werkes an die Öffentlichkeit kamen, traten auch schon Umwelt- und Naturschützer sowie diverse Organisationen auf den Plan, die vor den negativen Auswirkungen dieser Erweiterung warnten.

Ähnlich wie in Ludesch

Ein Aktivist wurde Ende Juni 2023 in der Yorkshire Post sogar mit den Worten zitiert, wonach das Vorhaben „ökologischer Vandalismus“ sei. Unter anderem wurde auf die fruchtbaren Ackerflächen und diverse Brutvögel verwiesen, die davon betroffen sein würden. Das Szenario erinnert frappant an die Erweiterungspläne von Rauch und Red Bull in Ludesch, die schlussendlich nach Bürgerprotesten und einer Volksabstimmung jedenfalls bislang ad acta gelegt wurden. Rauch-Sprecher Daniel Wüstner erklärt auf Anfrage hinsichtlich der Situation beim Werk in North Yorkshire: „Das Investitionsvorhaben in Erweiterungsflächen in Leeming Bar ist von den Shareholdern von Cawingredients noch nicht entschieden worden. Diese Entscheidung wird das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse des langfristigen Kapazitätsbedarfs sein.“ Man sei generell daran interessiert, zusätzliche Flächen zu sichern, um einen allfälligen Kapazitätsbedarf abbilden zu können. „Momentan ist aber dort kein Bedarf und es wurde auch kein Zusatzgrundstück gekauft“, so Wüstner.

Zustimmung in den USA

Währenddessen laufen die Dinge in den USA anders. Wie berichtet, haben Rauch und Red Bull erst im Jahr 2021 ein neues Werk in Glendale im US-Bundesstaat Arizona in Betrieb genommen. Dessen Entwicklung bezeichnet Wüstner als sehr zufriedenstellend.

Und in der Stadt Concord in Cabarrus County im US-Bundesstaat North Carolina soll bekanntlich ein neues Mega-Werk von Rauch und Red Bull entstehen. Das Investment in Höhe eines hohen dreistelligen Millionen-Dollar-Betrags soll nach Berichten von US-Medien vom Vorjahr sogar noch umfangreicher ausfallen als ursprünglich geplant. „Die Stimmung in den USA ist viel unternehmensfreundlicher als in Europa. Wir bekommen dort sehr viel Unterstützung von allen Seiten für unsere Investitionsvorhaben“, sagt Wüstner.

Daniel Wüstner:
Daniel Wüstner: “Die Stimmung in den USA ist viel unternehmensfreundlicher als in Europa.”