Florian Sutterlüty: „Regionalität ist und bleibt unsere DNA“

Markt / 24.01.2024 • 17:15 Uhr
Der junge Handelsmanager Florian Sutterlüty, der den Vertrieb im Familienunternehmen verantwortet im neuen „Superlüty“ im Dornbirner Schwefel.  <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Der junge Handelsmanager Florian Sutterlüty, der den Vertrieb im Familienunternehmen verantwortet im neuen „Superlüty“ im Dornbirner Schwefel. VN/Paulitsch

Bei einer der größten Lebensmittelhandelsfirmen Vorarlbergs wird auch in dritter Generation auf die erarbeiteten Stärken gebaut.

Egg Im Einzelhandel ist Bewegung – immer. Doch momentan ist es besonders spannend – oder herausfordernd – je nach dem aus welchem Blickwinkel man die Veränderungen in der Branche sieht. Vegane und vegetarische Sortimente wachsen, Regionalität wird von den Konsumenten nochmals stärker nachgefragt. Der Vertriebsleiter des Vorarlberger Lebensmittelhändlers Sutterlüty weiß das genau und hat auch schon Erfahrung mit einem veganen Markt, an dessen Konzeption und Umsetzung er mitgewirkt hat.

<p class="caption">Florian Sutterlüty hat die Projektleitung für die neuen Märkte inne. Neben der Fleischauswahl wird auch die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten größer. <span class="copyright">VN/RP </span></p>

Florian Sutterlüty hat die Projektleitung für die neuen Märkte inne. Neben der Fleischauswahl wird auch die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten größer. VN/RP

Florian Sutterlüty ist seit knapp einem Jahr Vertriebsleiter in dem Unternehmen, das sein Großvater Ulrich 1952 gegründet und das sein Vater in den vergangenen Jahrzehnten ausgebaut und geprägt hat. Der 31-Jährige hat als Vertriebsleiter derzeit besonders viel um die Ohren. Das Unternehmen mit Sitz in Egg hat im vergangenen Jahr gleich vier neue Standorte dazubekommen: Drei Billa+ und einen Billa. Die drei Billa+-Märkte sind die bisher größten Verkaufsflächen, die der „regionale Weltmeister“ betreibt. Der erste davon, der Markt im Dornbirner Schwefel, ist bereits umgebaut und in Betrieb, der Markt in Rankweil bekommt ein „Gusto“-Restaurant dazu, in Altach wird der Markt innen komplett neu umgebaut, berichtet Sutterlüty über die Expansion. In Dornbirn sei man jetzt nach der erfolgreichen Eröffnung im Herbst noch mit dem Finetuning beschäftigt. Seinem Team streut er Rosen, denn in so kurzer Zeit einen Markt neu zu konzipieren und zu realisieren, sei nicht nichts. „Alle haben hier ihr bestes gegeben.“

<p class="caption">Billa-Vertriebsdirektor Hannes Gruber mit Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty und Vertriebsleiter Florian Sutterlüty anlässlich der Übernahme der Billa+-Märkte. <span class="copyright">FA </span></p>

Billa-Vertriebsdirektor Hannes Gruber mit Geschäftsführer Jürgen Sutterlüty und Vertriebsleiter Florian Sutterlüty anlässlich der Übernahme der Billa+-Märkte. FA

Florian Sutterlüty weiß, wovon er spricht: Die Branche kennt Florian Sutterlüty buchstäblich von klein auf. „Ich habe erstmals mit acht Jahren im Geschäft geholfen“, erzählt der Prokurist der Sutterlüty Handels GmbH. „Sehr viel und sehr oft“ habe er von Jugend an in der Firma gearbeitet, auch als er bereits studierte, legte er mit Hand an. Doch Sutterlüty bringt in das Unternehmen auch viel Erfahrung mit: Ein Jahr war er in Australien, in Rotterdam studierte er Volkswirtschaft. Praktische Erfahrungen in der Wirtschaft machte er bei EY (Ernst & Young), einem der weltweit führenden Unternehmen in Sachen Wirtschaftsprüfung und Beratung, wo er drei Jahre lang arbeitete.

Praktische Erfahrungen

Dei nächsten drei Jahre arbeitete Sutterlüty in der Strategieabteilung von Rewe International, wo er einschlägige Handelserfahrung in einem der größten Handelsunternehmen Europas sammelte. Er war dort bei spannenden Projekten wie der Umflaggung der Merkur-Supermärkte zu Billa+ im Team, auch das Konzept und die Eröffnung des veganen Rewe-Shops Billa Pflanzila fällt in diese Zeit seiner Tätigkeit. „Diese Erfahrungen kann ich gut brauchen“, erklärt er im Gespräch mit den VN. „Rewe ist für uns ein wichtiger Partner auf Augenhöhe, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein“, erklärt er.

<p>Ulrich Sutterlüty (l.) im ersten Geschäft. Innovativ war auch er schon, als er den ersten Selbstbedienungsmarkt in Vorarlberg eröffnete. <span class="copyright">FA</span></p>

Ulrich Sutterlüty (l.) im ersten Geschäft. Innovativ war auch er schon, als er den ersten Selbstbedienungsmarkt in Vorarlberg eröffnete. FA

Die DNA der Handelskette Sutterlüty ist auch für den Junior des Familienunternehmens unumstritten und soll weiter gepflegt werden. „Der Umsatzanteil von regionalen Produkten beträgt bei uns 30 Prozent“, damit ist das Unternehmen „Regionalweltmeister“. Erst kürzlich wurde Jürgen Sutterlüty für seine Pionierrolle in Sachen Regionalität mit dem wichtigsten Branchenpreis in der DACH-Region dafür ausgezeichnet. „Für uns ist das größtmögliche regionale Sortiment eine Vision“, die man weiter verfolge. Die Kunden gehen diesen Weg mit, aber ein Ziel sei es auch, die Wertschöpfung in Vorarlberg zu steigern. „Viele unserer Vorarlberger Lieferanten sind mit uns mitgewachsen.“ Sie erhalten auch „die bestmögliche Unterstützung“ durch den Handelspartner, dabei komme es auch auf eine gute Kommunikation an. Denn nicht alle regionalen Produkte gibt es immer und in unbegrenzter Menge, „für die Kunden ist das kein Problem, sie schätzen das auch“.

Spannende Branche

Regionalität höre bei Sutterlüty nicht beim Sortiment auf. „Für unsere Märkte setzen wir auf Vorarlberger Architektur und beschäftigen, wo es möglich ist, Vorarlberger Handwerker“, nennt er ein Beispiel. Regionale Elemente sind auch im neuen Sutterlüty-Markt im Dornbirner Schwefel nicht zu übersehen und klar ist: Regionalität wird auch in Zukunft bei Sutterlüty die Hauptrolle spielen. „Ich bin ein Verfechter regionaler Produkte, die im Preis über Massenprodukten rangieren“, das wissen auch die Kunden des Unternehmens, die dieses Angebot, z. B. die Eigenmarke, dennoch – oder gerade deshalb – in ihren Einkaufswagen legen. Außerdem werden Entwicklungen wie z. B. der Wunsch nach mehr veganen Produkten aufgegriffen und das Sortiment an Ready-to-eat-Produkten weiter ausgebaut. Für Florian Sutterlüty jedenfalls ist es „spannend, in der Branche tätig zu sein“. Und natürlich im Unternehmen seiner Familie.