Trotz Öko-Boom und starkem Wachstum: Eigentümer bieten Firma zum Kauf an

Hohenemser Öko-Baustoffpionier sucht Nachfolger, der Betrieb übernimmt.
Hohenems Über zwei Millionen Euro hat das Unternehmen im Jahr 2021 in den Neubau seines Firmengebäudes in Hohenems investiert. Wie es sich für die Philosophie der Firma geziemt, wurde es fast ausschließlich in Lehm und Holz realisiert und mit einer 30-KW-Peak-PV-Anlage ausgestattet, die das Gebäude energieautark macht. Die Umsätze sind in den vergangenen Jahren durchschnittlich um 20 Prozent gewachsen. Und jetzt das: Die Eigentümer, die auch im Unternehmen arbeiten, haben sich entschlossen, das Unternehmen zu verkaufen.
Außergewöhnlicher Schritt
Zu diesem auf den ersten Blick außergewöhnlichen Schritt haben sich Sigrid Peter sowie Jessica und Alexander Loretter entschlossen. Und sie sagen klar, warum sie das machen: Einerseits altersbedingt, andererseits aus gesundheitlichen Gründen möchten sich die GmbH-Gesellschafter aus dem aktiven Geschäft zurückziehen und ihre Anteile verkaufen. Auch die schwierige Suche nach geeigneten Arbeitskräften für die Bewältigung des stetig wachsenden Auftragsvolumens war ein Beweggrund für die Entscheidung, so das Unternehmer-Trio.

Ihr Unternehmen, die PÖZ Parkett & ökologischer Wohnbedarf Handels- und Beratungs GmbH, besser unter dem kürzeren Namen „PÖZ-Ökozentrum“ bekannt, ist seit 23 Jahren am Markt und wird von Privatkunden, Handwerksbetrieben sowie Bauunternehmen aus ganz Vorarlberg und dem angrenzenden Ausland, also der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland, geschätzt. 2022 wurde die Firma außerdem beim KMU-Preis der Vorarlberger Nachrichten in einem starken Teilnehmerfeld für ihre Firmenphilosophie und die Pionierrolle im Bereich Ökobaustoffe ausgezeichnet. „Wir möchten explizit feststellen, dass diese Entscheidung nicht aus wirtschaftlichen Gründen gefällt wurde. Trotz schwierigem Marktumfeld floriert gerade die Nische für ökologische Baustoffe“, stellen sie klar, dass ihr Unternehmen im Gegensatz zu anderen Gewerken nicht von einer Flaute betroffen sei. Der Grund ist einfach: Ökologisch Bauen liegt im Trend und wird es in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch künftig bleiben.
Hoher Marktanteil
Als Nachfolger bzw. Übernehmer des Unternehmens kommen für Sigrid Peter, Jessica und Alexander Loretter etablierte Fachbetriebe in der Baubranche – Trockenbau, Putz, Innenausbau, Bodenleger etc. – prioritär in Frage. Für sie biete sich mit der Marke PÖZ eine logische Ergänzung des eigenen Portfolios bzw. generell der Einstieg in einen spannenden Markt an, argumentieren sie. Außerdem habe das Unternehmen in den 23 Jahren seines Bestehens sowohl einen hohen Marktanteil als auch einen ebensolchen Bekanntheitsgrad erarbeitet, der einem oder einer künftigen Eigentümerin zugute komme.
Schließlich stehe bei einer Übernahme außerdem das PÖZ-Team steht mit seinem Know-how für eine Übergangsphase zur Verfügung, um eine möglichst nahtlose Weiterführung dieser exklusiven Marke in Vorarlberg, die sogar mit dem PÖZ-Bär einen bekannten Markenbotschafter hat, zu gewährleisten.

Auch wenn die Eigentümer davon überzeugt sind, dass es vor allem die Marke und das Know-how von PÖZ ist, das bei einer Übernahme den wahren Wert darstellt, sind Jessica und Alexander Loretter sowie Sigrid Peter auch für eine weitere Option offen, wie sie gegenüber den VN mitteilen. Auch die Option eines reinen Immobilien-Verkaufs sei möglich. Das 2021 bezogene Gebäude ist energieautark, ökologisch und verfügt über 175 Quadratmeter Büroflächen, eine 250 Quadratmeter große Ausstellung und eine 250 Quadratmeter große Hallenfläche.