In dieser Firma befeuert Innovation das Wachstum und Nachhaltigkeit

Markt / 18.07.2025 • 14:40 Uhr
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Paradebeispiel für die technische Kompetenz des Vorarlberger Anlagenbauers ist diese heuer realisierte Anlage für einen Kunden in Deutschland. FA

Zum 50-jährigen Bestehen: Harder Hersteller von Biomasseanlagen realisiert größtes Projekt der Firmengeschichte.

Hard Vor sechs Jahren sah es nicht danach aus, dass der Harder Anlagenbauer Mawera, dessen Biomasseanlagen weltweit Anwendung finden, seinen 50. Geburtstag feiern kann. Der damalige Besitzer, das deutsche Unternehmen Viessmann, wusste nicht so recht, was es eigentlich mit dem hochspezialisierten Anlagenbauer anfangen soll. Im letzten Moment übernahm die Harder Legro Group (damals SAB Holding) vor genau fünf Jahren den Betrieb. Vor Kurzem konnte denn auch das 50-jährige Jubiläum gefeiert werden – mit dem Gründer des Unternehmens, Alfred Steurer, den Mitarbeitern, Partnern, Kunden und Gesellschaftern.

Thomas Findeis, Hans Winter
Die Geschäftsführer von Mawera, Thomas Findeis (li.) und Hans Winter, waren bei der Installation der bisher größten realisierten Anlage in Andernach vor Ort. FA

In den vergangenen fünf Jahren wurde ordentlich gearbeitet – die Erfolgsgeschichte des Unternehmens wird fortgeschrieben. Ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des Harder Anlagenbauers ist das kürzlich realisierte Projekt bei der Firma Finzelberg GmbH & Co. KG im deutschen Andernach, einem führenden Hersteller pflanzlicher Wirkstoffe. “Es ist das größte Projekt, welches das Unternehmen in seiner 50-jährigen Geschichte realisiert hat”, erklärt Geschäftsführer Thomas Findeis und geizt auch nicht mit Details: “Dort ersetzt eine schlüsselfertige Biomasseanlage die konventionelle Wärmeerzeugung und liefert fortan 12.000 kg/h Sattdampf bei 16 bar – CO₂-neutral und ressourcenschonend. Die Anlage spart jährlich rund 10.000 Tonnen CO₂ ein und nutzt zusätzlich ein sogenanntes ORC-Modul zur Stromerzeugung aus Abwärme – ein geschlossener Kreislauf, der höchste Effizienz mit nachhaltiger Wirkung verbindet.”

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Entwickelt und gefertigt wurde die Anlage komplett bei Mawera, ergänzt Geschäftsführer Hans Winter. Immer öfter errichte man Anlagen als Generalunternehmer, “damit haben die Auftraggeber Kostensicherheit”. Und obwohl Biomasse-Feuerungsanlagen – Mawera fertigt Anlagen mit einer Leistung von 150 bis 100.000 Kilowattstunden (kWh) – in der Energiewende als wichtige Brückentechnologie gelten, war das Geschäft im vergangenen Jahr nicht einfach. “Wir haben zahlreiche Projekte in der Pipeline, doch viele Firmen verschieben aufgrund der politischen Rahmenbedingungen im Inland wie international Investitionen. Auch die gesunkenen Energiepreise spielen dabei eine Rolle”, erklärt er. Seit Februar sei allerdings wieder ein Aufwärtstrend festzustellen. Und der Markt sei aufgrund der Energiewende grundsätzlich wachsend.

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Das hochqualifizierte Entwicklerteam von Mawera ist zu Recht stolz auf die Anlage. FA

Insgesamt hat das Harder Unternehmen über 8000 Anlagen installiert – Hauptabsatzmärkte sind neben Österreich Deutschland, die Schweiz und Italien – ein Markt, der immer interessanter sei, sei Polen. Während das Interesse über der Grenze durchaus groß sei, verzeichne man in Vorarlberg, obwohl viele Projekte in Umsetzung und Planung seien, eine gewisse Zurückhaltung, wo doch sonst allgemein gerne auf regionale Wertschöpfung gepocht werde. Im Bestand gebe es im Land aber etliche Mawera-Anlagen, da sei man gut verankert.

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State of the Art: Schöne Hackschnitzel kann jeder verbrennen – aber die intelligente Verwertung von Reststoffen, die sonst deponiert würden, ist echte technologische Kompetenz”, so Findeis. FA

Mawera beschäftigt aktuell 186 Mitarbeiter, einen großen Teil davon im Service: “Unser flächendeckendes Servicenetz ist ein Pluspunkt gegenüber dem Mitbewerb”. Der Personalstand sei gut, wiewohl man natürlich immer an engagierten Fachleuten interessiert sei. Auch werde von Arbeitnehmenden die Nachhaltigkeit der Biomasse-Branche geschätzt. Neben eigenen Standorten arbeite man mit Partnern zusammen, in Kanada zum Beispiel mit dem ausgewanderten Vorarlberger Burkhard Fink, Kanadas größtem Anbieter von kommerziellen Biomassekesseln. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz des Unternehmens 45 Millionen Euro.

Comeback von RZM 200

Und schließlich gibt es auch noch das Comeback einer legendären Maschine aus der Mawera-Werkstätte: Die RZM200, die Holzabfälle, Paletten etc. heizungsgerecht rotationszerkleinert, ist wieder erhältlich, informiert Findeis.