30 Holzhäuser besuchen und das “beschte Huus” wählen

Vorarlberger Holzbaukunst zeigt die besten Holzhäuser online und bei Tag der offenen Tür.
Hohenems Die Königsdisziplin nennt der Obmann der Vorarlberger Holzbaukunst, Werner Flatz, die Sanierung und Erweiterung von Gebäuden. Deshalb präsentierte die Holzbaukunst die diesjährige “Kumm ga luaga”-Aktion der freiwilligen Interessenvereinigung die Eckdaten dazu auch in einem besonders gelungenen Bau, einer “Verdichtung im alten Quartier” in Hohenems. Das hölzerne Gebäude konzipiert und von Holzbauer Dietmar Berchtold realisiert nach den Plänen von Architekt Lukas Mähr (MWArchitekten) ersetzt ein abgebranntes altes Haus in Hohenems.
Auf jeden Fall Holz
“Ich wollte auf jeden Fall ein Haus aus Holz”, betonte Bauherrin Miriam Peter, die Beweggründe von ihr und ihrem Ehemann Klaus bei der Planung des Hauses, das heute eine Wohnung, Büroräumlichkeiten und einen größeren Raum bietet, der auch für kleine Veranstaltungen genutzt werden kann. Miriam Peter spricht von einer unübetrefflichen Atmosphäre, die das Haus und das Holz erzeugen und erntet dafür wissenden Nicken. “Kumm ga luaga” ist eine der beliebtesten Bauveranstaltungen im Bodenseeraum, betont Flatz, anlässlich der neunten Auflage dieses “Tages der offenen Tür” in diesmal 30 Holzhäusern, verteilt auf ganz Vorarlberg – u. a. eben auch in das Haus der Familie Peter.

Tausende Besucher – viele aus dem gesamten Bodenseeraum nutzen die Gelegenheit, um die verschiedenen Häuser zu besichtigen. Neben vielen Einfamilienhäusern – immer noch die beliebteste Wohnform der Vorarlberger – können diesmal auch zahlreiche Umbauten und Nachverdichtungen bestehender Gebäude besichtigt werden. Und Flatz hofft damit nicht nur potenzielle Kunden und Architekturfreunde anzusprechen, sondern auch junge Leute, die sich dann für eine Ausbildung im Holzbau entscheiden. “Da können sie sich ein Bild vom Job machen, der gute Entwicklungsmöglichkeiten und Sicherheit zu bieten habe. Derzeit sind 168 Lehrlinge, sieben davon Mädchen, in 71 Betrieben in Ausbildung, doch man brauche angesichts der guten Auftragslage und der guten Perspektiven für den klimafreundlichen Baustoff, “noch mehr Köpfe mit geschickten Händen”, so der engagierte Zimmermeister.
Perspektiven sind gut
Dass die Perspektiven gut sind, bestätigt auch Raiffeisen-Vorarlberg-Vorstand Manfred Miglar. Die Bank unterstützt die Holzbau-Initiative seit ihrer Gründung aus Überzeugung. Und auch der Sanierungs- und Verdichtungsschwerpunkt trifft die Intentionen der Bank. “Die vergangenen Monate waren nicht einfach”, doch jetzt helle sich der Himmel wieder auf. Und zwar für alle: Die Kunden, die Bauwirtschaft und die Bank selbst. “Wir erwarten bald eine Senkung der Zinsen und weitere sollen folgen”, berichtet er. Die Wohnbaudelle habe aber auch positive Seiten gehabt: Man habe Bauprojekte auf den Prüfstand gestellt, eben das Bauen und Sanieren im Altbestand entdeckt und auf Nachhaltigkeit gesetzt. Alles Eigenschaften, die dem Holzbau zuzuschreiben seien, so der Banker.
Die 30 Häuser können am 29. Juni von 9 bis 16 Uhr besucht werden, online kann man sich bereits jetzt die 30 Häuser anschauen. Und die Besucher der Häuser wie der Onlinepräsentation (holzbaukunst.at) können erstmals “s´beschte Hus” wählen – bekannt gegeben wird dieses dann am 5. Juli, so Geschäftsführer Matthias Ammann.