Wenn wenig Platz ist: Vorarlberger entwickelt kleines “großes” Haus

Bludenzer Unternehmen entwickelt kleines Haus, das nachhaltig und leistbar ist.
Bludenz In Vorarlberg wird der „Bauplatz“ knapp. Das zeigt sich nicht nur in den Untersuchungen von Raumplanern, die mal so und mal so ausfallen, das zeigt sich auch in den Grundstücks- und Immobilienpreisen, die trotz der Krise in der Bauwirtschaft, auch in Zukunft nur wenig nachgeben werden. Doch es gibt Möglichkeiten, auch heute noch seinen Wohntraum zu realisieren. Zum Beispiel mit einem “Tiny House”, wörtlich übersetzt mit einem „winzigen Haus“.

Für Daniel Welkert ist ein Tiny House eine zeitgemäße Form, Wohnraum zu schaffen. In der Branche kennt er sich aus und er weiß, dass diese Wohnform auch im Land auf großes Interesse stößt. Allein: Die Kunden seien „zu Recht“ anspruchsvoll – sie wollen Qualität und Ästhetik auch auf wenigen Quadratmetern. Und wenn möglich „auf kleinem Raum ein großes Wohngefühl“. Damit kann der Fachmann jetzt dienen. Er berät die potenziellen Kunden eines neuen Anbieters, der bereits über beachtliche Bekanntheit verfügt.

Christian Leidinger hat mit „Die Koje“ ein Unternehmen aufgebaut, das über Vorarlbergs Grenzen strahlt und Möbel aus Zirbenholz entwickelt, fertigt und international vertreibt. Seine Klarenbrunn Fabrik in Bludenz ist ein Hotspot für Innovation und besondere Angebote in der Alpenstadt. Jetzt ist der Garten zwischen Fabrik und Ill Standort des ersten Tiny Houses aus der Holzmanufaktur. Der Name: Koje home.

Die Bludenzer haben das Haus neu gedacht, alle Parameter eingehend geprüft und die Schlüsse daraus gezogen. D. h. umgesetzt, was man besser machen kann, erzählt Welkert bei der Besichtigung des Musterhauses, das eingehend von Familie Leidinger Probe gewohnt wurde und wird. Bei der Planung wurde auch auf Details Rücksicht genommen, die nicht auf den ersten Blick zu sehen sind, aber später umso mehr geschätzt werden. „So wurde eine Transporthilfe von Anfang an integriert. Auch das „Klimapakt Luftwärmepumpe und Klimaanlage“ sitzt nun nicht mehr unästhetisch auf dem Dach, es wurde architektonisch integriert. Für Wärme sorgt außerdem eine Fußbodenheizung . Besonders im Vergleich zu Tiny Houses anderer Hersteller ist auch die Qualität der dreifach verglasten Holzrahmenfenster und -türen außergewöhnlich, kommt Welkert ins Schwärmen.

“Es sieht aus, als hätten Kinder ein Haus gemalt”, beschreibt Leidinger, den Tiny Houses schon seit zehn Jahren beschäftigen, die Optik. Entwickelt wurde von Leidinger eine Miniarchitektur, die sich an der skandinavischen Ästhetik orientiert und mit einem ausgeklügelten Raumkonzept für „Größe“ sorgt, wie bei einer Besichtigung live zu erleben bzw. online (koje-home.com) zu sehen ist. Das kleinste Modell beginnt bei 20 Quadratmeter zu einem Nettopreis von knapp 44.000 Euro. Darin ist auch – wie bei allen anderen Modellen – das Badezimmer integriert. Die Räume können selbst eingerichtet werden, erklärt Welkert und zeigt, was sonst noch möglich wäre: Die Koje wäre nämlich nicht die Koje, würde sie nicht eine Ausstattung mit den mehrfach ausgezeichneten Zirbenholzmöbeln der eigenen Manufaktur anbieten.

Das Unternehmen bietet neben den Häusern selbst einen Rundum-Service an, so Welkert. Interessenten, die kein entsprechendes Grundstück haben, wird beim Finden und Erschließen geholfen, auch die Installierung der Punktfundamente – eine Betonbodenplatte ist nicht notwendig – wird organisiert. „Mit unserem Tiny House kann man jederzeit umziehen“, so Welkert weiter. Verwendet werden könne es als Wohnhaus, aber auch als Feriendomizil oder Büro, um nur einige Beispiele zu nennen.