Arbeitslosigkeit im Land steigt weiter: Fast zehn Prozent plus

Markt / 01.07.2024 • 11:03 Uhr
Beim Arbeitsmarktservice (AMS) in Vorarlberg arbeiten 280 Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen.  ams
Bereits am Haus macht das AMS Vorarlberg auf seinen Arbeitsschwerpunkt aufmerksam. Weiterbildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. ams

Ungleichgewicht auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt nimmt zu: Fachkräfte nach wie vor gesucht, Nichtqualifizierte bleiben auf der Strecke.

Bregenz Mit Ende Juni 2024 waren 9153 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Zuwachs von 801 Personen oder 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. “Das schwache Wachstum wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus und führt zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen“, informiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter über die aktuellen Entwicklungen. Die Diskrepanz zwischen Qualifikation und Nachfrage führt zu einem Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt“, so Bereuter. „Unsere Zielsetzung ist es, die Fachkräfteausbildung systematisch auszubauen, um so insbesondere für Personen ohne Ausbildung die Arbeitsmarktchancen zu verbessern und neue Perspektiven zu schaffen“, erläutert er weiter und betont: „Mit diesem Schwerpunkt tragen wir wesentlich dazu bei, den Personalbedarf der Unternehmen abzudecken.” Insgesamt waren im Juni 2405 Personen in einer Schulung, dies entsprach einem Anstieg von 216 Personen oder 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich: Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene Lehrstelle entfielen statistisch 0,9 Lehrstellensuchende.

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AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter: ” Diskrepanz zwischen Qualifikation und Nachfrage führt zu einem Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt”. AMS

Aktuell haben 1134 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 12,4 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Personen mit Einstellzusage um 108. Im Österreich-Vergleich liegt Vorarlberg mit 5,1 Prozent Arbeitslosenquote noch deutlich unter dem bundesweiten Schnitt (Österreich 6,2 Prozent). Deutlich niedriger ist die Quote in Salzburg (3,3 Prozent), Tirol (3,4 Prozent) sowie Oberösterreich (4,2 Prozent).

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Was Bereuter aber feststellen muss, ist ein schleichender Arbeitsplatzabbau, wie er es nennt. Will heißen: Personelle Abgänge – entweder wegen eines Arbeitsplatzwechsels oder wegen Pensionierung – werden in vielen Unternehmen nicht mehr nachbesetzt. “Diese Arbeitsplätze sind dann weg und das dauerhaft”, ist sich der Arbeitsmarktfachmann sicher. Von einem Beschäftigungswachstum im Land sei man jedenfalls weit entfernt. Bereuter sieht als eine der Ursachen die lange anhaltende Krise und das Zurückfallen der heimischen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb, der auch Vorarlberger Betriebe an andere Standorte treibe.