Bereit für Paris: Vorarlberg stellt Spitzenteam in der Disziplin Gastlichkeit

Vorarlberger Fixstarter: Vorarlberger Schüler, Köche und Gastrospezialisten geben 17 Tage ihr Bestes.
Rankweil, Paris Die Strecke von Rankweil nach Paris kennt Ernst Seidl inzwischen auswendig. Zum Zielort braucht er kein Navi mehr, auch im Straßengewirr der französischen Hauptstadt kennt er sich mittlerweile aus. Gerade kehrt er aus Frankreich zurück, wissend, dass seine Mannschaft und er selbst für die Olympischen Spiele, die in 18 Tagen beginnen, so gut vorbereitet sind, wie man sein kann. Der Gastronom ist Dauerteilnehmer bei den Olympiaden 2014 in Sotschi, 2016 in Rio, 2018 in Pyeongchang und jetzt in Paris sorgt er für das gastronomische Angebot im Austria House 2024.

„In Rio haben wir fast 70.000 Besuchende im Austria House bewirtet“, gibt Seidl einen Hinweis, was die 20 Seidl-Mitarbeiter und Schüler aus den Tourismusschulen bzw. Wirtschaftsschulen aus Bad Leonfelden, Villach, Tirol am Wilden Kaiser und Bezau in Paris erwartet. Die Zusammenarbeit mit den Schulen habe sich schon bisher als Hit erwiesen, so Seidl, und zwar für Gäste, die Schüler und den Caterer, ist er begeistert von den engagierten jungen Leuten.

„Nach Corona und der Absage in Tokio freue ich mich, dass es jetzt wieder klappt“, fiebert Seidl der Eröffnung des Austria Houses am 25. Juli, also ein Tag vor dem Start der Spiele entgegen. Für ihn ist es die endgültige Rückkehr in normale Geschäftsbahnen, die die Gastronomie, aber auch sein Unternehmen, das mit dem Neubau des Firmament mitten in die Pandemie und nachfolgend in die weiteren globalen Krisen geraten ist. „Seit einem dreiviertel Jahr haben wir den Faden wieder gefunden“, berichtet er. Dass sein Unternehmen dann auch noch die Ausschreibung des Österreichischen Olympischen Comitées (ÖOC) für das Austria House gewonnen hat, rundete das Comeback des Unternehmens ab.

Da konnte er auch über die extrem kurze Vorbereitungszeit für das Mega-Event mit erwarteten 10.000enden Besuchern hinwegsehen und stürzte sich voll in die Vorbereitungen. „Wir haben erst im April erfahren, dass wir den Zuschlag bekommen haben“, erzählt er im VN-Gespräch, seither hängen seine Mitarbeiter und er am Telefon, organisieren Paletten und Lkw, treffen Absprachen mit Lieferanten aus Österreich, aber auch mit Partnern in Paris, die täglich frische Ware liefern sollen. „Das geht bis zur Müllabfuhr“, erzählt er. “Wir besuchen jeden Einzelnen von ihnen, bauen eine Beziehung zu jeder Person auf, die ihren Anteil am Betrieb des Österreichhauses haben wird. Das hat sich bereits bei den letzten Einsätzen bewährt“, erklärt er. Außerdem sorge das enge Zusammenspiel für „lässige 17 Spieltage“ mit vielen unvergesslichen Begegnungen, hoffentlich etlichen Siegesfeiern und fröhlichen Abenden, merkt man ihm die Ungeduld schon an.

Bis es so weit ist, wird das Austria House, das heuer im Pavillon Montsouris zu Gast ist, noch den Bedürfnissen der temporären Mieter aus Autriche angepasst. Die Villa steht im gleichnamigen Parc Montsouris, einem der größten Parks innerhalb der Hauptstadt. Der Parc befindet sich im 14. Arrondissement, zwischen der Rue d’Alésia und der Cité Universitaire von Paris. In der Villa befindet sich neben dem VIP Area ein öffentlicher Hospitality-Bereich – auf gut österreichisch: ein Wirtshaus, in dem österreichische Spezialitäten auf den Tisch kommen. Außerdem baut der ÖOC ein eigenes TV-Studio und eine Media Lounge für Pressekonferenzen in die klassische Pariser Villa. Seidl tippt in seiner Disziplin, der Gastlichkeit, bereits jetzt auf einen Stockerlplatz. Schließlich habe er das beste Team in dieser Disziplin.
