Diese weltweit tätige Vorarlberger Firma trotzt der internationalen Krise

Markt / 05.12.2024 • 10:06 Uhr
Die Vorarlberger Industrie ist auch auf eine abkühlende Konjunktur gut vorbereitet, davon sind Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer überzeugt.   VN/Steurer
Mit Innovation und einer guten Strategie hat das Dornbirner Unternehmen auch in der aktuellen Wirtschaftskrise einen leichten Umsatz- und Ergebnisgewinn zu verzeichnen.  VN/Steurer

Dornbirner Hightech-Konzern legt Halbjahreszahlen vor. Leichtes Umsatz- und Ergebnisplus. Doch die Wirtschaftslage bleibe weiterhin anspruchsvoll, warnt das Management.

Dornbirn Die weltweit tätige Zumtobel Group hat wie viele andere Betriebe mit der aktuellen Wirtschaftslage zu kämpfen, zumal es in der Bauwirtschaft nach wie vor kriselt – und das nicht nur in Österreich. Dennoch verzeichnet der Lichtspezialist im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 ein Umsatzplus von 0,6 Prozent, bereinigt um Währungseffekte stieg der Umsatz um 0,4 Prozent, ist im Geschäftsbericht nachzulesen.

Vorsichtiger Ausblick

Doch Vorstandschef Alfred Felder bleibt vorsichtig. „Trotz eines erfreulichen Ergebnisses nach den ersten sechs Monaten bleiben wir aus gutem Grund vorsichtig, da klar ist, dass das zweite Halbjahr weiterhin anspruchsvoll sein wird. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unsicherheiten. In einem weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wird die Bautätigkeit in Europa noch etwas stärker zurückgehen als im Vorjahr, und der Wettbewerb im Markt für professionelle Lichtlösungen ist weiterhin intensiv“, informiert er die Aktionäre und die Öffentlichkeit.

Zumtobel Lichtforum Alfred Felder
Zumtobel-Group-CEO Alfred Felder: “Trotz eines erfreulichen Ergebnisses nach den ersten sechs Monaten bleiben wir aus gutem Grund vorsichtig.” VN/Serra

Ein Plus konnten die Dornbirner auch in ihrem Kernmarkt verbuchen: In der DACH-Region haben alle drei Länder zur positiven Umsatzentwicklung beigetragen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz ebenso in der Region Nord- und Westeuropa deutlich, wobei vor allem Großbritannien zum Wachstum beigetragen hat. Weniger Licht gibt es in Belgien: Dort lag der Umsatz unter dem Vorjahr. Der Umsatz in der Region Süd- und Osteuropa sank insbesondere durch schwache Umsätze in Tschechien und Frankreich. In der Region Asien und Pazifik konnte das Components Segment von Zumtobel in Greater China ein Wachstum erzielen. In der Region Amerika sowie im Mittleren Osten und Afrika (MEA) trugen die nach wie vor enttäuschenden Umsätze in Amerika zum Umsatzrückgang bei.

Strategie wird fortgesetzt

Im vergangenen halben Jahr habe die Zumtobel Group ihre Unternehmensstrategie systematisch weiterverfolgt, dazu gehöre auch das Eingehen von Industriepartnerschaften. So hat das Unternehmen im Oktober eine strategische Partnerschaft mit dem weltweit agierenden ABB-Konzern bekannt gegeben, in deren Rahmen intelligente Gebäudelösungen sowie Gleichstrom(DC)-Anwendungen in der Industrie gemeinsam vorangetrieben werden sollen. Mit dieser weiteren Kooperation – ergänzend zur im Februar 2024 angekündigten Partnerschaft mit der Siemens-Tochter Enlighted – verfolgen Felder und Co. das Ziel, das Zumtobel-Angebot rund um die eigene Produktmarke Keyture für integrierte und intelligente Lichtlösungen für nachhaltige Gebäude deutlich auszubauen.

New York Times Zumtobel Light
Auf Lichtlösungen made in Vorarlberg setzt auch eine der wichtigsten Tageszeitungen der USA: New-York-Times-Gebäude in New York. FA

Der weitere Ausblick bleibt für das Unternehmen, das insgesamt rund 5500 Mitarbeiter beschäftigt, geprägt von der aktuellen Wirtschaftslage. Man beurteile die aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Lage als nach wie vor angespannt. Diese macht es schwierig, die wirtschaftliche Entwicklung im weiteren Geschäftsjahr 2024/25 vorauszusagen. Mit Hinweis auf die zahlreichen Unwägbarkeiten erwartet der Vorstand der Zumtobel Group für das Geschäftsjahr 2024/25 den Umsatz zumindest leicht über Vorjahresniveau. Die bereinigte EBIT-Marge wird zwischen drei bis sechs Prozent erwartet.

Zumtobel Halbjahresbilanz im Detail

Die Zumtobel Group verzeichnet im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 ein Umsatzplus von 0,6 %, bereinigt um Währungseffekte stieg der Umsatz um 0,4 %. Die Umsätze im Components Segment haben sich leicht stabilisiert, sie stiegen um 3,4 % auf 157,3 Mill. Euro. Das Lighting Segment erzielte im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 0,4 % auf 456,1 Mill. Euro. Das operative Ergebnis legte leicht zu: Nach sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres kann die Zumtobel Group ein bereinigtes EBIT von 41,2 Mill. EUR (Vorjahr: 40,0 Mio. EUR) und somit eine bereinigte EBIT-Marge von 7,1 % (Vorjahr: 7,0 %) ausweisen. Das Periodenergebnis beläuft sich auf 18,4 Millo. Euro (Vorjahr: 21,2 Mio. EUR).