Kampf gegen Krise: Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber November

Die anhaltende Wirtschaftskrise macht sich auch am Arbeitsmarkt im Land bemerkbar. Doch die Zahlen zeigen, dass sich Vorarlberg trotzdem gut gehalten hat.
Bregenz Ende Dezember 2024 waren 10.866 Personen beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg (AMS) arbeitslos gemeldet. Das ist ein Zuwachs von 702 Personen oder 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat ging die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen indes leicht – konkret um 510 – zurück. Dabei kann sich Vorarlberg in der aktuellen Wirtschaftskrise im Vergleich mit den anderen Bundesländern gut behaupten, obwohl gerade Regionen mit einem hohen Industrieanteil von der Negativentwicklung am Arbeitsmarkt besonders betroffen sind: Mit 5,9 Prozent liegt die Arbeitslosenquote zum Jahresbeginn weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,3 Prozent – gegenüber Ende 2023 ist die Quote im Land um 0,4 Prozent gestiegen. Nur Tirol (4,3 Prozent) und Salzburg (4,6 Prozent) konnten eine niedrigere Arbeitslosenquote verzeichnen. In Vorarlberg liegt der Anteil an Beschäftigten im Industriebereich bei 25,5 Prozent. „Das ist gemeinsam mit Oberösterreich der höchste Anteil im Bundesländervergleich“, stellt Bereuter fest.
Hartnäckige Konjunkturschwäche
Beim AMS hat man mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet. „Wie erwartet steigen die Zahlen infolge der hartnäckigen Konjunkturschwäche weiter an“, so AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Von der schwachen Konjunktur sind Personen ohne Ausbildungsabschluss besonders betroffen, informiert der AMS-Chef. 48,8 Prozent aller Vorgemerkten können als höchste abgeschlossene Ausbildung maximal einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Bei 62,5 Prozent der Ende Dezember gemeldeten offenen Stellen wird jedoch eine Lehrausbildung oder höhere Qualifikation verlangt.

“Wir setzen auf Ausbildung und Qualifizierung, um die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne Ausbildungsabschluss zu senken. Durch den Ausbau unserer Angebote für Fachkräfteausbildungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Besetzung der offenen Stellen“, ist Bereuter überzeugt. Die Bemühungen greifen: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Personen in einer Ausbildung oder Qualifizierung um 185 (+8,2 Prozent) auf insgesamt 2449, informiert das AMS.
174.000 Beschäftigte
Die Vorarlberger Firmen beschäftigen derzeit 174.000 Mitarbeiter, rund 1000 weniger als noch vor einem Jahr. Trotz der anhaltenden Konjunkturflaute gibt es aber weiterhin Chancen am Arbeitsmarkt. Derzeit sind 5138 offene Stellen beim AMS gemeldet, in Summe gab es außerdem 274 sofort verfügbare offene Lehrstellen. „. Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene sofort verfügbare Lehrstelle entfielen statistisch 1,2 Lehrstellensuchende“, informiert Bereuter.
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Zuwächse an offenen Stellen gab es im Dezember in den Reinigungsberufen (+61), den Gesundheitsberufen (+39) sowie den Bauberufen (+35). Von insgesamt 711 vorgemerkten Arbeitslosen im Baugewerbe haben zudem 44,7 Prozent eine Einstellzusage für die kommenden Wochen. Insgesamt haben aktuell 1547 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 14,2 Prozent aller in Vorarlberg vorgemerkten Arbeitslosen.