Dieses weltweit tätige Vorarlberger Unternehmen beruft den Chef ab

Markt / 15.01.2025 • 11:56 Uhr
Grass Baupläne 2024
Die Pläne für einen Ausbau am Hauptstandort Höchst liegen derzeit wegen der Detailplanung auf Eis. Die künftige Strategie soll der neue Aufsichtsratsvorsitzende in die Wege leiten. FA

Wechsel beim Spitzenpersonal des Beschlägeherstellers – CEO und Personalchefin weg, neuer Aufsichtsratsvorsitzender.

Höchst Der Beschlägehersteller Grass mit Sitz in Höchst hat wie die Branche insgesamt derzeit eine schwierige Zeit – der Möbelmarkt hat nach dem Hoch in den Corona-Jahren einen Durchhänger. Das wirkt sich natürlich auch auf den Absatz der Zulieferer aus. Wie man sich auf diese Situation und vor allem auf die längerfristige Zukunft ausrichtet, wird Aufgabe der neuen Führung sein. Das Unternehmen gab firmenintern die Veränderung im Spitzenmanagement bekannt.

Ma hilft - Scheckübergabe durch Fa. Grass, vlnr: Helmut Kainrad (CEO) und Andreas Marosch (Marketing)
Helmut Kainrad leitete den Beschlägehersteller, der international aufgestellt ist, seit 2022 als Vorstandsvorsitzender. VN/Steurer

Der bisherige Vorstandsvorsitzende Helmut Kainrad, der seit dem Jahr 2021 zuerst als Finanzvorstand in der Geschäftsführung tätig war und das Unternehmen von August 2022 bis 1. September als Alleingeschäftsführer geleitet hat, scheidet aus der Funktion aus. Ercan Bal verantwortet seit 1. September 2024 die Bereiche Vertrieb und Marketing im Vorstand. Ebenso wird die Personalverantwortliche des Beschlägeherstellers ausscheiden. Grass beschäftigt weltweit  an sieben Produktionsstandorten und elf Vertriebsniederlassungen rund 1650 Mitarbeiter, in Vorarlberg sind es rund 900. Für die von Helmut Kainrad geführten kaufmännischen und technischen Agenden konnten bereits erfahrene Experten gewonnen werden, die diese Bereiche bis zur Nachfolgeregelung interimistisch leiten werden, informiert das Unternehmen.

Strategie für die Zukunft

Auch im Aufsichtsrat des Höchster Unternehmens gab es im vergangenen Jahr einen Wechsel: Dirk Döllner, Vorstandschef der ebenfalls zur Würth-Gruppe zählenden Arnold Umformtechnik mit Sitz in Forchtenberg (Baden-Württemberg), hat den Vorsitz im Aufsichtsgremium übernommen, er folgt auch Alois Wimmer, der in den Ruhestand getreten ist. Döllner ist seit rund drei Jahrzehnten in der Würth-Gruppe tätig, die Arnold Group beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter und machte zuletzt einen Umsatz von 300 Millionen Euro. Seine Aufgabe ist es, das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Das trauen ihm auch Beschäftigte in Höchst, die ihn kennen, zu. Im Haus werden die Personalentscheidungen begrüßt. „Jetzt müssen einmal die Hausaufgaben gemacht werden und neue Märkte angepackt werden“, so ein leitender Mitarbeiter des Unternehmens gegenüber den VN. Döllner gelte als Macher mit Kompetenz, heißt es.

Dirk Döllner
Dirk Döllner, ein erfahrener Manager der Würth-Gruppe, übernimmt im Grass-Aufsichtsrat den Vorsitz. FA

In Höchst liegt derzeit der Bau, der im Jahr 2024 angekündigt und auch mit dem Abbruch von bestehenden Werkshallen begonnen wurde, auf Eis. Rund  40 Millionen Euro wolle man in diese und weitere Maßnahmen bis 2026 investieren, informierte das Unternehmen vor einem Jahr. Wegen geänderter Planung und Projektierung habe sich der Baubeginn verzögert, so das Unternehmen.