Arbeitsmarkt weiter unter Druck: 311 Arbeitslose mehr als zum Jahresende 2024

Markt / 03.02.2025 • 10:50 Uhr
Arbeitsmarkt weiter unter Druck: 311 Arbeitslose mehr als zum Jahresende 2024
Beim AMS hofft man, dass die Prognosen eintreten und sich der Anstieg im Laufe der zweiten Jahreshälfte abschwächen wird. APA

“Angesichts der aktuellen Wirtschaftsprognosen mussten wir mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen“, informiert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Gegenüber dem Vorjahr steigt Arbeitslosigkeit um sechs Prozent.

Bregenz Ende Januar 2025 waren 11.177 Personen beim AMS Vorarlberg als arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Zuwachs von 633 Personen gegenüber dem Vorjahr. Mit sechs Prozent lag die Arbeitslosenquote in Vorarlberg aber weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,6 Prozent. Nur die beiden Tourismushochburgen Tirol (4,9 Prozent) und Salzburg (5,1 Prozent) konnten eine niedrigere Arbeitslosenquote verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Personen in einer Ausbildung oder Qualifizierung in Vorarlberg um 235 (+10,1 Prozent) auf insgesamt 2561.

261 Lehrstellen sofort

In Summe gab es Ende Januar 261 sofort verfügbare offene Lehrstellen, was einem Rückgang von 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 32 oder 12,5 Prozent auf insgesamt 289 Personen. Bereuter beruhigt in diesem Zusammenhang: “Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene sofort verfügbare Lehrstelle entfielen statistisch 1,1 Lehrstellensuchende.”

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Infogram angezeigt.

Und auch in Bezug auf den Arbeitsmarkt sieht der AMS-Chef ein wenig Licht am Horizont: „Wir erwarten, dass sich der Anstieg im Laufe der zweiten Jahreshälfte abschwächen wird”,” dennoch ” rechnen wir im Jahresdurchschnitt 2025 mit rund 500 zusätzlichen Arbeitslosen im Vergleich zu 2024“. „Angesichts der rückläufigen Personalnachfrage setzen wir bereits zu Beginn der Arbeitslosigkeit auf intensive Vermittlungsunterstützung und verstärkt auf Aus- und Weiterbildung.” Ziel des AMS sei es, die Jobchancen arbeitsloser Personen zu verbessern und gleichzeitig den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu decken“, erklärt Bereuter, der erst vor kurzem das Jahresprogramm des Arbeitsmarktservice vorstellte, das genau diese Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Inhalt hat. Bedarf gibt es dafür, wenn man auf die aktuellen Zahlen blickt: 48,3 Prozent oder 5396 Personen, die einen Arbeitsplatz suchen, können als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Zählt man Schulungsteilnehmer und arbeitslos gemeldete Personen zusammen, sind derzeit 13.738 Personen in Vorarlberg ohne Beschäftigung.

Positive Perspektiven

Und für 1635 Personen gibt es kurzfristig eine positive Perspektive, sie haben eine Einstellzusage. Dies entspricht 14,6 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. Erwähnenswerte Zuwächse an offenen Stellen gab es bei den Maschinistinnen und Maschinisten (+34). Rückgänge gab es in den Handelsberufen (-152), den Technikerinnen und Technikern (-111), den Fremdenverkehrsberufen (-103) sowie den Büroberufen (-69).

Bernhard Bereuter
Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, appelliert an Menschen, die derzeit ohne Beschäftigung sind, sich in Schulungsprogrammen des AMS weiter zu qualifizieren. FA

In Lohn und Arbeit sind in Vorarlberg zum jetztigen Zeitpunkt 176.000 (92.000 Männer, 84.000 Frauen) unselbstständig Beschäftigte. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein leichtes plus von 156 Arbeitsplätzen.