Ewige Baustelle in Dornbirn könnte Ablaufdatum haben

Früher galt die alte PSK in der Schulgasse als Dornbirner Schandfleck. Abgelöst wurde es von einer Dauerbaustelle – mit Auswirkungen auf die Stadtplanung.
Dornbirn “Wir würden sofort weiterbauen, wenn die Wohnungen genehmigt werden”, versichert Architekt Anton Fink. “Der Zeitrahmen wäre dann in etwa ein Jahr bis zur Fertigstellung.” Die Rede ist von der ewigen Baustelle in der Dornbirner Schulgasse, auf dem Areal der alten Postsparkasse. Diese galt lange als Schandfleck in der Dornbirner Innenstadt, auf ihr folgte vor über sechs Jahren die Baustelle. Die Eisdiele im Haus wartete lange in einem Baucontainer gegenüber auf die Fertigstellung, immerhin hier tat sich inzwischen viel. Doch die oberen Stockwerke bestehen rein aus einer teilüberdachten Holzfassade.

Fragt man Fink, dem mit dem Stadtmarkt auch andere Objekte im Bereich gehören, sind die anhaltenden Beschwerden und Streitigkeiten mit den Nachbarn der Hauptgrund, warum die Baustelle zu keinem Ende kommt. Zuerst waren in den oberen beiden Stockwerken Büros angedacht, es wurde dann aber mit gastronomischen Konzepten auf allen Stockwerken geplant.

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Widerstand als Hindernis
Als sich in der angrenzenden Mozartstraße Widerstand gegen die beantragte Bar regte, wurden nun Wohnungen geplant – freiwillig den Anrainern zuliebe, betont er. “Die Anrainer wollen einen Ruheort mitten in der Stadt, ohne jeden Lärm oder Gastronomie”, fasst Fink zusammen. Dafür brauche es aber einen Spielplatz, der aufgrund der engen Baufläche auf dem begrünten Dach entstehen werde. Die Wohnungen sollen auch Loggias erhalten. Scheinbar gab es hier noch Klärungsbedarf, sprich weitere Einwände gegen den Bauantrag. Nun warte Fink auf die Entscheidung der Behörden und Gerichte, bevor er weiterbauen lasse.

Mit dem Vereinshaus nebenan sei man inzwischen auf einem guten Wege, lässt der Architekt und Bauherr durchblicken. Früher stießen hier die Gebäude direkt aneinander, durch den Neubau entsteht eine offene Passage – und das Vereinshaus steht hier ohne Fassade da.

Begegnungszone ausgemachte Sache
In der Mozartstraße haben sich die Anrainer in “Stadt Leben Dornbirn” organisiert, sie fordern ein Gesamtverkehrskonzept inklusive Begegnungszonen in der Schulgasse und Mozartstraße sowie eine Kern-Nachtruhe in der Innenstadt. “Die Information, dass nun in den oberen Stockwerken Wohnungen kommen, wurde von den Anrainern positiv aufgenommen”, betont Beate Fetz von der Initiative. Man befinde sich derzeit in einer Warteposition und will keine nachteiligen Schnellschüsse provozieren.
Mehrere Mitglieder sind für die Neos politisch aktiv. So Martina Hladik, die ein Geschäft in der Mozartstraße führt. Ihre Präferenz wäre eine Begegnungszone, auch für die Schulgasse. Wichtig sei vor allem ein Ausgleich zwischen den Interessen der Passanten und der Unternehmer, etwa des dortigen Supermarktes.

Bei den Grünen hat es die Schulgasse sogar auf die Wahlplakate geschafft. Die längst beschlossene, aber nicht verordnete Begegnungszone sieht man hier als Vorstufe einer Fußgängerzone. “Die laufenden Verfahren sind nur die halbe Wahrheit”, ist sich Juliane Alton von den Grünen sicher. Doch der Gehsteig in der Straße ist nicht öffentliches Eigentum, sondern gehört Fink. Entsprechend verhandle man hier auch um Kompensation, etwa für die Parkflächen vor dem Stadtmarkt. Dies geht aber den Grünen zu lange, sie wollen nun endlich die Begegnungszone verordnen – notfalls auch gegen den Willen der Unternehmer in der Schulgasse.