Wirtschaftskrise hält an: Im Februar wieder mehr Arbeitslose

Markt / 01.04.2025 • 11:50 Uhr
Das Unternehmen ist in der Erwachsenenbildung tätig.  Symbolbild AMS
Das Unternehmen ist in der Erwachsenenbildung tätig.  Symbolbild AMS

Während die Industrie weiter stark unter Druck steht, zeichnet sich in der Bauwirtschaft eine leichte Verbesserung am Arbeitsmarkt ab. Angebotene Lehrstellen fast gleich wie 2024.

Bregenz Ende März 2025 waren 10.632 Personen beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg als arbeitslos vorgemerkt. Saisonbedingt stieg die Anzahl vorgemerkter Arbeitsloser um 1042 Personen oder 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in Österreich stieg die Zahl an vorgemerkten Arbeitslosen auf 316.347, was einem Anstieg von 24.879 Personen oder 8,5 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. In dieser Gruppe vornehmlich aus den Branchen Beherbergung und Gastronomie stieg die Anzahl der Vorgemerkten um 333 Personen oder 42,5 Prozent auf insgesamt 1116. „Das Saisonsende erfolgte heuer bei mehr Tourismusbetrieben bereits im März, während es im Jahr 2024 erst im April lag“, erläutert AMS Vorarlberg-Geschäftsführer Bernhard Bereuter diese frühe Entwicklung.

Pressekonferenz des Verbands arbeit plus Soziale Unternehmen Vorarlberg zum Tag der Arbeitslosigkeit Am Podium: ¥ Bernhard Bereuter, AMS-LandesgeschŠftsfu?hrer ¥ Benedicte HŠmmerle, GeschŠftsfŸhrerin des Verbandes arbeit plus Soziale Unternehmen Vorarlberg ¥ Philipp Kloimstein, Primar und Šrztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene sowie ¥ Harald Panzenbšck, Gastgeber und Bereichsleiter derÊKaplan Bonetti Arbeitsprojekte
AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass man sich mit Kursen des AMS weiter qualifizieren kann und so die Chancen am Arbeitsmarkt erhöht. FA/Sams

Nach wie vor sorgt die Wirtschaftslage und weitere Aussicht besonders in der Vorarlberger Industrie für ein Minus an Beschäftigten. Der Rückgang der Industrieproduktion, der – so die Hoffnung der Wirtschaftsforscher – ab dem dritten Quartal gestoppt werden soll, wirkte sich im vergangenen Monat weiterhin auf den Arbeitsmarkt aus. In der Warenherstellung, also in der Industrie, ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Februar des Vorjahres um 8,1 Prozent auf 1841 Personen gestiegen. Doch es gibt auch einen Lichtblick. Erfreulicher als in der Industrie zeigte sich die Entwicklung im in den letzten Jahren ebenfalls krisengeplagten Baugewerbe. Die Anzahl der Arbeitslosen ist im Vorjahresvergleich den vierten Monat in Folge gesunken, berichtet Bereuter. Ende März waren 485 Personen mit einem Berufswunsch im Bau vorgemerkt, ein Rückgang von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Aktuell gibt es 330 sofort verfügbare offene Lehrstellen, was einem Rückgang von neun Lehrstellen oder 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 53 oder 19,3 Prozent auf insgesamt 327 Personen. Der Vorarlberger Lehrstellenmarkt entwickelte sich weiterhin gut, auf eine offene sofort verfügbare Lehrstelle entfielen statistisch eine Lehrstellensuchende bzw. Lehrstellensuchenden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Personen die in einer Ausbildung oder Qualifizierung sind, um 255 (10,6 Prozent) auf insgesamt 2667, was zeigt, dass die Bemühungen in diesem Bereich nicht nachgegeben haben.

Es gibt auch Zuwächse

Und ebenfalls erfreulich: Aktuell haben 1144 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 10,8 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich außerdem damit die Anzahl der Personen mit Einstellzusage um 120. Zuwächse an offenen Stellen gab es bei den Maschinistinnen und Maschinisten (+19) sowie den Verwaltungsberufen (+15). Insgesamt sind derzeit in Vorarlberg 176.000 Menschen unselbstständig beschäftigt.