Jutta Frick: “Urlaub kann man nicht online verbringen”

zerwald Tourismus. VN/Mayer
Die VN fragen die Tourismusunternehmerin Jutta Frick: Drei Fragen, drei Antworten zum Tourismus in Vorarlberg und und ihr Verhältnis zur Wirtschaft.
Die Wintersaison geht zu Ende. Wie sieht ein Resumee aus Ihrer Sicht aus. Ist Vorarlbergs Tourismuswirtschaft gut aufgestellt?
Mit dem Winter sind wir zufrieden. Super war, dass an Weihnachten Schnee kam und wir ein wahres Winterwunderland hatten. So hat der Winter gut gestartet. Wir hatten viele Sonnentage und die ganze Zeit Schnee in den Skigebieten. Auch in der Hochsaison im Februar hat das Wetter mitgespielt. Das hat positive Auswirkungen auf die Nächtigungen. Etwas zäh ist es jetzt im Frühjahr. Da Ostern spät ist, gibt es zwischen der Hochsaison und den Osterferien eine schwächere Auslastung.
Urlaub scheint den Menschen auch oder gerade in heraufordernden Zeiten wichtig zu sein. Was sind diese Herausforderungen in der Tourismusbranche?
Auch die Tourismusbetriebe spüren den stärkeren Druck. Die Preiserhöhungen der stark gestiegenen Kosten der letzten Jahre konnten wir nicht auf unsere Preise überwälzen. Das wirkt sich auf die Wertschöpfung aus. Natürlich beschäftigen uns auch die Themen Fachkräfte und Bürokratie. Trotz alledem ist es wichtig, dass wir ein positives mindset behalten. Wir haben viele Familienbetriebe, die engagiert sind und viele gute, motivierte Mitarbeiter. Der Tourismus ist so wichtig für die Lebensqualität in unserem Land. Die Menschen wollen einkehren, urlauben, sich treffen, gute Freizeiterlebnisse. Dafür stehen die Tourismusbetriebe.
Welche Erwartungen haben Sie für die Zukunft?
Ich bin zuversichtlich. Urlaub kann man nicht online verbringen. Begegnungen, Essen gehen und Freizeitspass ebenfalls (noch) nicht virtuell abhandeln, sage ich mit Augenzwinkern. Für Ferien bei uns sprechen noch andere Punkte: Wir haben ein sehr gutes Einzugsgebiet und ein vielseitiges Angebot, die Sicherheitslage mancher Gebiete ist etwas vage und auch die Hitze im Süden lässt manche Reisende in die Berge fahren. Was bleiben wird ist die Kurzfristigkeit der Buchungen.