Süß, nur gesünder: Lustenauer entwickeln ein neues “lightes” Trinkerlebnis

Lustenau Gartenarbeiten sind schweißtreibend – sie erzeugen Durst. Das stellte der Lustenauer Ingenieur Rene Grabher am eigenen Leib fest. Als er seinen Rasen mähte, leerte er eine Flasche Fruchtsaft ohne abzusetzen. Das Ehefrau Caroline veranlasste, ihn zu ermahnen: „Du solltest mehr auf deine Gesundheit achten und weniger von dem ‘Zeug’ trinken…“.  Das war im Jahr 2021. Seither ließ den Techniker der Gedanke an eine Alternative zu den reinen Säften nicht mehr los.

Mach’s leichter

Damit beginnt die Geschichte von Flaboo. Grabher wälzte Fachliteratur und weiß inzwischen genau, welche Geschmacksknospen und Papillen für welches Erlebnis auf der Zunge sorgen und wie sich diese verteilen. Eine wichtige Voraussetzung für das, was folgte und nun seit kurzem am Markt ist.

Rene Grabher holte Freund Adis Causevic aus Berneck (CH) – Ingenieur wie Grabher – ins Boot. Und natürlich war auch Ehefrau Caroline von Anfang an im Team, um die Entwicklung einer Trinkflasche, die es ermöglicht, „lighter“ zu trinken, voranzutreiben. Für das Team begannen vier aufregende Jahre, die nun zu einer ganz neu gedachten Trinkflasche führten. Entscheidend, so Rene Grabher im Gespräch mit den VN, ist das Mundstück. Wie dieses genau konstruiert sein muss, um einen möglichst „unverdünnten“ Trinkgenuss zu erreichen, wurde mit zuerst einem, dann mit mehreren 3D-Druckern, in unzähligen Versuchen immer wieder optimiert. „Weit über hundert Muster und dazwischen unzählige Versuche und Tests waren nötig, bis wir uns sicher waren, dass das Ergebnis unseren Wünschen entsprach“, schildert Causevic den Entwicklungsprozess.

Die Trinkflasche weist eine weitere Besonderheit auf: nämlich zwei getrennte Kammern – eine für Sirup oder Fruchtsaft, die andere für Wasser. Mit dem neu entwickelten Mundstück kann man das Mischverhältnis individuell einstellen. Und hat damit – das unterscheidet Flaboo von den üblichen „Spritzer“-Lösungen – ein Trinkerlebnis, das aufgrund der intensiven Beschäftigung des Trios mit den Geschmacksknospen der Zunge, das Wasser dorthin bringt, wo es benötigt wird: in den Bauch. Und den Geschmack des Süßgetränk kann jeder individuell justieren. Damit ist er deutlich näher am Grundprodukt, als eben ein „gspritzter Saft“, so Caroline Grabher.

Das Konzept für Flaboo konnte überzeugen – die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte die Entwicklung und führte einen Patentcheck durch. Das Mundstück der Trinkflasche wurde beim Europäischen Patentamt angemeldet parallel dazu meldet die junge Firma ihre Erfindung auch in den USA zum Patent an. Die Entwickler machten es sich nicht leicht und ließen ihre Entwicklung außerdem vom peniblen TÜV überprüfen. Denn „gerade bei Produkten, die mit Lebensmittel in Verbindung kommen, sind die Vorschriften besonders streng“.

Neue Erfahrungen

Neben der Produktentwicklung gründeten die Flaboo-Erfinder eine eigene GmbH. Schon das alleine sei eine Menge Arbeit gewesen, aber auch eine Erfahrung, erklären die drei. Nach all der Entwicklungsarbeit und Vorbereitung für das Startup ging es schließlich in die Produktion. „Wir haben mit regionalen Firmen verhandelt, schließlich haben wir uns für einen Partner, der unseren hohen Ansprüchen genügte, in China entschieden“, erzählt Rene Grabher, „sonst wäre unser Projekt nicht finanzierbar gewesen.“

Inzwischen hat Flaboo die ersten Tests absolviert. Die Benutzer waren von der „gesunden, geschmacklich wie ökonomischen“ Neuheit begeistert und beim ersten offiziellen Marktauftritt am blauen Platz in Lustenau gab es für die „Trinkflasche neu“ viel Applaus. Erhältlich ist sie im Botta Shop in Lustenau und im Shop der Tauchschule „Tauch ab“ in Götzis. Weitere Shops in der Region sollen bald folgen. Und Interessierte finden die neu gedachte Trinkflasche  inklusive ausführlicher Beschreibung außerdem auf flaboo.at online.