Aluminiumprofil-Spezialist schlittert in Millionen-Konkurs

Das Unternehmen ist international tätig und entwickelt mit Systembaukasten Anlagen- und Automatisierungslösungen. Die Schulden betragen rund 2,8 Millionen Euro.
Rankweil Die Firma Alváris ist auf den Handel mit Aluminiumprofilen und auf das damit zusammenhängende Projektgeschäft spezialisiert. Dazu gehören unter anderem spezielle Arbeitsplätze, Indoor-Schutzzäune, Hub- und Rolltore, Fördertechnikanlagen und Automatisierungslösungen. Das Unternehmen erzielt bis zu 70 Prozent des Umsatzes mit dem Projektgeschäft. “Wir entwickeln uns immer mehr zu einem Sondermaschinenbauer”, so der geschäftsführende Gesellschafter Manfred Filzmaier vor einiger Zeit im Gespräch mit den VN. Doch der Wechsel des Kerngeschäftes ist auch mit Problemen verbunden. Alváris beschäftigte zuletzt laut Firmenbuch ca. 110 Mitarbeiter, betroffen sind von dem Konkurs acht Arbeitnehmer in Rankweil. Das Unternehmen hat neben dem Hauptsitz in Rankweil weitere Produktions- und Vertriebsstandorte in Deutschland, Tschechien und der Schweiz.
Nun hat das Unternehmen, das im Kunert Wirtschaftspark in der Schweizer Straße, Rankweil, ansässig ist, den Weg zum Insolvenzrichter beschreiten müssen. Vom Landesgericht Feldkirch wurde das Konkursverfahren eröffnet. Die Höhe der Verbindlichkeiten beträgt laut vorläufiger Bilanz der Schuldnerin rund 2.800.000 Euro laut Informationen des Gläubigerschutzverbandes KSV 1870. Insolvenzverwalter ist Anwalt Tobias Gisinger, Dornbirn. Anmeldefrist für Gläubiger ist der 15. Jänner 2026.
Die Schuldnerin erbringt größtenteils Verwaltungs- und Systemleistungen innerhalb der Alvaris Unternehmensgruppe – Sitz der Holding ist Liechtenstein. Die Produktion am Standort in Rankweil wurde wegen zu hohen Kosten praktisch zur Gänze zurückgefahren; letztendlich war im Zuge einer seit längerem anhängigen Restrukturierung der gesamten Gruppe geplant, den Standort in Rankweil entweder auf geringste Verwaltungstätigkeit mit ein bis zwei Dienstnehmer einzuschränken oder zur Gänze aufzugeben. Zuletzt wurden insbesondere umfangreiche Dienstleistungen für die Alvaris Deutschland erbracht, sodass hohe interne Forderungen gegenüber dieser bestehen. Rund die Hälfte der Verbindlichkeiten resultierten aus sogenannten intercompany-Forderungen.
Über das Vermögen der Alvaris Profile Systems GmbH in Suhl, Deutschland, wurde mit 01.11.2025 das Insolvenzverfahren eröffnet. Da mit der Insolvenzeröffnungen über die deutsche Tochter der Schuldnerin hohe Ausfälle verbunden sind, ist auch bei der Schuldnerin Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eingetreten. Es ist, trotz der anhängigen Insolvenzverfahren in Deutschland und jetzt auch in Österreich, eine Lösung mit einem Investor im Gespräch, der an Assets der Alvaris Deutschland als auch der Schuldnerin interessiert ist. Es ist aus diesem Grund denkbar, dass die Schuldnerin zeitnah einen Sanierungsplan einbringt, sofern die Zusage eines Investors zur Quotenmitfinanzierung erwirkt werden kann.