“Wir werden viel ausprobieren”: Das hat Nilly Nail mit der Messe Dornbirn vor

Neuausrichtung im Messequartier: 2026 kommen neue Formate, andere werden umstrukturiert.
Dornbirn Bei der Messe Dornbirn stehen größere Veränderungen an. Der neue Geschäftsführer Nilly Nail, der seine Funktion mit 1. Oktober 2025 übernommen hat, hat sein Zukunftskonzept nun fixiert. Anfang Dezember wurde es im Aufsichtsrat offiziell abgesegnet.

Fokus auf Fachmessen
Fest steht: Nail legt einen klaren Fokus auf Fachmessen. “Dieses Thema ist in Dornbirn in der Vergangenheit zu kurz gekommen. Ich stehe für Fachmessen und habe diesen Ansatz auch an meinen vorherigen beruflichen Stationen erfolgreich umgesetzt. Dabei spielt auch die höhere Wertschöpfung eine zentrale Rolle”, sagt der Geschäftsführer.

Wesentlich sei dabei eine klare thematische Zuspitzung, anstatt eine gesamte Branche abzubilden. Ein Beispiel findet sich bereits 2026 im Messe-Kalender: So wird es im kommenden Jahr mit der bestehenden “TECH.CON” und der neuen “movatech” ein Doppelformat geben. Inhaltlich dreht sich dieses um Produkt- und Prozessautomation, Robotik sowie Intralogistik. Zum Einsatz kommt dabei auch eine Art Matchmaking-Technologie. “So können sich Aussteller und Fachbesucher bereits im Vorfeld gezielt vernetzen”, erklärt Nail.
Eine Messe für Autohändler
Eine Premiere feiert im kommenden Jahr zudem die Messe “AustroMobil”. Ende März präsentieren Autohändler dort ihre aktuellen Modelle. “Die Vorlaufzeit war kurz, dennoch werden wir eine schöne Markenvielfalt bieten”, so Nail. Ergänzt wird die Messe durch eine Sonderschau zu “140 Jahre Automobil”, mit Exponaten aus allen Jahrzehnten. Insgesamt werden dafür drei Hallen bespielt. “Wir sind in den kommenden Jahren durch den Umbau des Messeparks flächenmäßig etwas eingeschränkt”, betont Nail. Ab April 2026 wird das Shoppingcenter Flächen am Gelände anmieten.

Auch in den Folgejahren sollen im Messequartier neue Formate entstehen, beziehungsweise einzelne Bereiche aus bestehenden Messen in eigenständige Veranstaltungen ausgegliedert werden.
Trennung zwischen Frühjahr und Herbst
Zudem ist eine klarere Trennung zwischen Frühjahrs- und Herbstmesse geplant. “Die Frühjahrsschau wird neu ausgerichtet und fokussiert sich künftig auf Garten, Wohnen und Gesundheit, während die Herbstmesse stärker auf Unterhaltung setzt”, erklärt Nail. Hintergrund seien auch schwierige Jahre mit sinkenden Ausstellerzahlen. “An die goldenen Zeiten können wir hier nicht mehr anknüpfen.” Deshalb soll im Herbst der Vergnügungspark ausgebaut, verstärkt auf Sonderschauen gesetzt und das Bühnenprogramm im Wirtschaftszelt erweitert werden.

All-inclusive-Ansatz
Ausgebaut werden soll außerdem der Bereich Konzerte und Kongresse sowie das Serviceangebot für Veranstalter. Kunden sollen künftig umfassend auf die Expertise der Messe Dornbirn zurückgreifen können – vom Standbau über Mietmobiliar bis hin zur gesamten Veranstaltungskonzeption. Nail spricht von einem All-inclusive-Ansatz.
Der neue Geschäftsführer geht die Aufgabe sportlich an und setzt dabei bewusst auf Experimentierfreude. Auch die Eigentümer sollen spüren, dass der eingeschlagene Weg trägt. “Wir werden experimentieren, viel ausprobieren. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, Dinge schnell zu testen und zu sehen, was vom Markt angenommen wird”, sagt Nail.