Kinobetreiber Michael Wieser: „Das Cinema Dornbirn ist gerettet“

Nach enormen Besucherverlusten: Landesregierung stellt für fünf Vorarlberger Kleinkinos 200.000 Euro zur Verfügung.
Dornbirn Es war ein langer Kampf, der zumindest vorerst ein glückliches Ende gefunden hat. Die Vorarlberger Kleinkinos – insbesondere das Cinema Dornbirn – hatten in den vergangenen Jahren mit enormen Besucherverlusten zu kämpfen. Dazu kamen hohe Investitionen in Modernisierungsmaßnahmen sowie kostenintensive Umrüstung auf neueste digitale Standards. Filmverleiher Michael Wieser, der das Kino Bludenz und das Cinema Dornbirn betreibt, hatte im VN-Gespräch von einer existenzbedrohenden Krise gesprochen. Konkret ging es um einen Fehlbetrag von 20.000 Euro, den das Cinema Dornbirn zusätzlich zur Kulturförderung (Anm. für alle Kleinkinos 80.000 Euro jährlich) benötigte, um eine Schließung abzuwenden. Diese scheint nun vorerst vom Tisch.
Einmalige Sonderförderung
Die Landesregierung hat nun reagiert und den fünf heimischen Kleinkinos eine einmalige Sonderförderung von insgesamt 200.000 Euro gewährt. Das Metrokino Bregenz, das Cinema Dornbirn, das Kino Bludenz, die Kinothek Lustenau und das Kino Rio Feldkirch erhalten für die Jahre 2019 und 2020 je 20.000 Euro jährlich. Diese einmalige Sonderförderung wird unter der Voraussetzung gewährt, dass die betreffenden Standortgemeinden je einen zusätzlichen Beitrag von mindestens 5000 Euro pro Jahr zur Verfügung stellen.
Kinobetreiber Michael Wieser zeigt sich nach wochenlangem Kampf um das Traditionskino in Dornbirn erleichtert, auch vonseiten der Stadt bekommt er laut eigenen Aussagen grünes Licht. „Das sind wunderbare Nachrichten, uns fällt ein großer Stein vom Herzen. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass das Land Vorarlberg und die Stadt Dornbirn das Cinema in Dornbirn gerettet haben.“ Mit der zugedachten Sonderförderung plant Wieser, die getätigten Investitionen und die Besucherrückgänge zu kompensieren. Für 2020 wurde dem Cinema Dornbirn laut Wieser außerdem eine Programmförderung vom Bund in Aussicht gestellt. „Wir können somit mit Vollgas an einer wirtschaftlich-langfristigen Zukunft des Kinos arbeiten.“
Durch die Sonderförderung könne auch das Kino Bludenz weiterhin auf höchstem Niveau betrieben werden. „Der Zu- und Umbau ist durch unvorhergesehene Schäden am Gebäude viel teurer geworden als geplant. Hier mussten wir bereits unsere Finanzierung ändern und die Fixkosten hätten nicht abgedeckt werden können. Es freut mich, dass auch die Stadt Bludenz voll hinter uns steht“, sagt Wieser erleichtert.
Nachhaltige Lösungen
Für Landeshauptmann Markus Wallner haben Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert für Vorarlberg. „Es ist wichtig, die vorhandene Vielfalt und die Lebendigkeit auch in Zukunft zu sichern“, sagt Wallner. Für Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser brauche es für die Zukunft jedoch nachhaltige und innovative Lösungen, um einem Kinosterben im Land langfristig entgegenzuwirken: „Ziel des Landes ist es, diesen wichtigen Kulturträgern etwas Zeit zu verschaffen. Die Situation muss aber weiterhin ernsthaft beobachtet werden“.