Das Ende der legendären “Pilzköpfe”

Menschen / 07.04.2020 • 21:36 Uhr
Das Ende der legendären "Pilzköpfe"

Vor 50 Jahren trennten sich die Beatles. Ein schwarzer Tag für Millionen von Fans.

London Die berühmteste Band der Welt verschwand nicht mit einem Knall, sondern mit einer banalen Pressemitteilung zu Paul McCartneys erstem Soloalbum. Darin erklärte er, dass seine Partnerschaft mit John Lennon beendet und seine Zeit bei den Beatles vorbei sei. Der „Daily Mirror“ brachte die Hiobsbotschaft am 10. April 1970 als erste Zeitung mit der Schlagzeile „Paul quits the Beatles“. McCartneys Abschied kam aber nicht überraschend: Das Quartett aus Liverpool – McCartney, Lennon, George Harrison und Ringo Starr – waren schon länger auseinandergedriftet.

Kreativer Spalt

Bereits das sogenannte „White Album“ von 1968 illustrierte den tiefen kreativen Spalt zwischen den beiden – mit Lennons exzentrischer Komposition „Revolution 9“ und McCartneys zuckersüßem Popsong „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ als Gegensatz. Im selben Jahr stiegen sowohl Harrison als auch Starr für kurze Zeit bei den Beatles aus. Lennon hatte zudem in der Künstlerin Yoko Ono seine „Göttin der Liebe“ gefunden, die – entgegen einer unausgesprochenen Bandregel – an Studio-Sessions teilnahm. Er heiratete seine neue Muse am 20. März 1969, acht Tage nach McCartneys Hochzeit mit der US-Fotografin Linda Eastman.

Im Sommer 1969 wollte auch Lennon gehen. Doch die anderen Beatles überredeten Lennon, das geheim zu halten, um die nächsten Veröffentlichungen nicht zu gefährden. „Abbey Road“ mit dem berühmten Zebrastreifen-Coverfoto erschien wenig später – es verkaufte sich rund 15 Millionen Mal. Das letzte Beatles-Album „Let It Be“ war für April 1970 geplant, genauso wie Ringo Starrs erste Soloplatte. Dann erfuhr die Band, dass McCartney seine erste Soloplatte ebenfalls im April herausbringen wollte. Der Drummer versuchte ihn umzustimmen. Doch statt nachzugeben, warf McCartney Starr aus dem Haus. Anschließend veröffentlichte er seine berüchtigte Pressemitteilung, durch die sich der Bruch der Beatles manifestierte. McCartney wurde zum Buhmann.

Fans hofften jahrelang auf ein Revival der Beatles – bis zu jenem tragischen Dezembertag 1980, als Lennon von einem Fan erschossen wurde. George Harrison starb 2001 an Krebs. Ringo Starr veröffentlichte knapp zwei Dutzend Soloalben und machte auch ein bisschen Karriere mit Filmen. Nur Paul McCartney verwaltet in gewisser Weise das Beatles-Erbe – und blieb John Lennon bis heute tief verbunden: „Ich träume oft von John“, gestand er 2019 in „The Late Show with Stephen Colbert“.

Das Ende der legendären "Pilzköpfe"
Das Ende der legendären "Pilzköpfe"
Das Ende der legendären "Pilzköpfe"

1965 erhalten sie von Queen Elizabeth II. den “Order of the British Empire” (MBE), den britischen Verdienstorden.