Von „Der Pate“ zu „The Irishman“

Menschen / 24.04.2020 • 21:56 Uhr
Mit seiner Rolle in „Der Pate“ erlangte Pacino Weltruhm.
Mit seiner Rolle in „Der Pate“ erlangte Pacino Weltruhm.

Schauspieler Al Pacino ist auch mit 80 Jahren nicht zu bremsen.

Los angeles Al Pacino ist eine Leinwand-Legende, doch bei seiner jüngsten Verwandlungskunst in „The Irishman“ (2019) halfen auch digitale Effekte mit. Der US-Schauspieler, der heute, Samstag, seinen 80. Geburtstag feiert, wurde in dem Mafiaepos einer aufwendigen Verjüngungskur unterzogen. Star-Regisseur Martin Scorsese ließ neben Pacino auch Robert De Niro und Joe Pesci über einen Zeitraum von 40 Jahren altern. Doch am Ende war es die Schauspielkunst, die dem brillanten Pacino in diesem Jahr seine neunte Oscar-Nominierung einbrachte.

Gleich drei Produktionen

Mit fast 80 Jahren mischte Pacino zuletzt gleich in drei Produktionen mit. Auf „The Irishman“ folgte im Frühjahr eine Serien-Hauptrolle in „Hunters“. Davor hatte er einen Auftritt als Filmagent in Quentin Tarantinos „Once Upon A Time in Hollywood“.

Oscar im achten Anlauf

Bei der Oscar-Verleihung im Februar war es ausgerechnet sein Co-Star Brad Pitt, der als Nebendarsteller in „Once Upon A Time in Hollywood“ den Oscar holte, während Pacino für „The Irishman“ leer ausging. Doch Pacino kann sich mit einem Goldjungen trösten. 20 Jahre nach seiner ersten Oscar-Nominierung für „Der Pate“ (1973) schaffte er es im achten Anlauf mit der Rolle des blinden Ex-Offiziers und raubeinigen Charmeurs Frank Slade in „Der Duft der Frauen“ (1993) auf die Oscar-Bühne. Davor war er für Auftritte in Filmen wie „Serpico“, „Hundstage“ oder „Glengarry Glen Ross“ nominiert gewesen.

Natürlich war es seine Darstellung von Michael Corleone in dem Mafia-Drama „The Godfather“ („Der Pate“), die Pacino zum Hollywood-Star machte. Regisseur Francis Ford Coppola setzte sich damals gegen zweifelnde Produzenten durch, die den jungen Italo-Amerikaner Alfredo James Pacino anfangs für die Rolle des Sohnes des „Paten“ Don Corleone (Marlon Brando) für zu weich hielten.

Seine Mutter habe ihn schon als Fünfjährigen ins Kino mitgenommen und somit früh die Liebe zur Schauspielerei geweckt, erinnert sich Pacino an die teils schwierige Kindheit in der New Yorker Bronx, wo er bei den Großeltern aufwuchs in einem Interview mit dem „Daily Inquirer“. Mangels Erfolg wurde der Teenager von der Manhattaner Hochschule für darstellende Kunst verwiesen, nahm dann aber bei Charles Laughton und dem legendären „Method“-Lehrer Lee Strasberg Unterricht.

Liebe zur Theaterbühne

Mit Ende zwanzig erspielte sich Pacino auf den New Yorker Bühnen die erste von zwei „Tony“-Trophäen. Auf der Leinwand fiel er erstmals 1970 als neurotischer Drogendealer in „Panik in Needle Park“ auf. Trotz Hollywoodkarriere blieb der Shakespeare-Fan dem Theater treu und kehrte immer wieder auf die Bühne zurück.

Er vermisse seine Heimatstadt New York, erzählte Pacino im Interview weiter. Aber wegen seiner drei Kinder lebe er in Los Angeles. Pacino war nie verheiratet, aber er hatte langjährige Liebschaften, darunter auch mit seiner „Pate“-Kollegin Diane Keaton. Mit Blick auf seinen 80. Geburtstag sagte Pacino, dass er das runde Jubiläum eher gelassen angehe. „Mir gefällt es, wie ich jetzt die Dinge sehe“.

Für „Duft der Frauen“ erhielt Pacino einen Oscar.
Für „Duft der Frauen“ erhielt Pacino einen Oscar.
Als Hoffa in „The Irishman“ lief Pacino zur Bestform auf.
Als Hoffa in „The Irishman“ lief Pacino zur Bestform auf.