Sängerin Mabel startet durch

Menschen / 28.05.2020 • 22:05 Uhr

Für den jüngsten Spross einer Musikerfamilie war
schon früh klar, dass sie Karriere machen will.

London Dass sie eines Tages einer Karriere im Musikgeschäft nachgehen würde, wusste Mabel schon, als sie noch ein kleines Mädchen war. „Ich habe nie wirklich eine andere Karriere in Erwägung gezogen“, erzählt die britische Popsängerin. Kein Wunder – schließlich liegt das Musiker-Gen bei der 24-jährigen Mabel Alabama-Pearl McVey in der Familie. Ihre Mutter ist die Sängerin Neneh Cherry („Manchild“, „7 Seconds“), ihr Vater der Musiker und Massive-Attack-Produzent Cameron McVey. Der Singer-Songwriter Marlon Roudette ist ihr Halbbruder, der Soul- und Rockmusiker Eagle-Eye Cherry ihr Onkel. Ihren Stiefgroßvater, den legendären Jazztrompeter Don Cherry, hat Mabel, die neben der britischen die schwedische und die spanische Staatsbürgerschaft hat, nicht mehr kennengelernt. Er starb ein Jahr vor ihrer Geburt. Der Berufsweg war durch den Stammbaum also quasi vorgezeichnet. Während Marlon auf ihrem Debütalbum „High Expectations“ mitmischt, sind Mabels Eltern bei beruflichen Dingen nicht involviert. 

Schon sehr früh habe sie in Sachen Musik ihr eigenes Ding gemacht, erzählt die Sängerin, die im vergangenen Jahr mit der Single „Don‘t Call Me Up“ in mehreren Ländern einen Top-10-Hit landete. Ihre ersten Songs habe sie bereits im Alter von fünf Jahren geschrieben. „Ich habe lesen und schreiben gelernt, als ich noch sehr klein war, und seitdem spiele ich auch Klavier.“

Viele weibliche Fans

Nach einer EP und zwei Mixtapes erschien im vergangenen Jahr ihr Debütalbum „High Expectations“. Darauf sind neben tanzbaren Pophits im angesagten R&B-Sound wie „Boyfriend“ oder „Don‘t Call Me Up“, die vor allem ein jüngeres – und laut Mabel nicht nur, aber mehrheitlich weibliches – Publikum ansprechen, auch nachdenkliche Songs zu hören.

In „OK (Anxiety Anthem)“ verarbeitet die Sängerin eigene psychische Probleme, wie sie sagt. Der Song sei ein Statement gegen das „Missverständnis“, dass Popstars perfekt sein müssten. Mit „High Expectations“ – also hohen Erwartungen – habe sie jedoch kein Problem, versichert Mabel. „In meinem Beruf gibt es immer viel Druck. Aber die einzige Person, die mir Druck machen kann, bin ich selbst. Am Ende des Tages geht es darum, dass ich selbst Dinge tue, die mich glücklich machen.“

Mit dieser Maxime geht es für Mabel derzeit steil bergauf. Neben kommerziellem Erfolg und viel Lob der britischen Musikpresse durfte sie sich in diesem Jahr auch über den begehrten „Brit Award“ als beste britische Künstlerin freuen. Kurz darauf wurden Mabels berufliche Pläne durch die Coronakrise gestoppt. Für den Herbst ist aber eine Tournee durch Australien und Neuseeland geplant. Spätestens dann will Mabel wieder auf der Bühne stehen und „den Menschen ins Gesicht schauen“, sagt sie.