Auftakt zum Szene Openair: “Festivals sind voll mein Ding”

Sonne, Matsch und gute Musik: 7500 Besucher strömten am ersten Festivaltag an den Alten Rhein.
Lustenau Was wäre ein Szene Openair ohne Regenwetter? Das dachten sich auch Jassi (25) und Karin (24), die sich am Donnerstagmittag mit ihrem Bollerwagen bestens ausgerüstet auf den Weg zum Campingareal am Alten Rhein machen. “Von Regenponchos über Gummistiefel bis hin zu Planen, damit die Sachen trocken bleiben. Wir haben alles dabei, was man für ein Festival benötigt”, erzählen die beiden, während sie eine kurze Verschnaufpause einlegen.


Der Dauerregen der vergangenen Tage hat auf dem Campinggelände Spuren hinterlassen. Anni (17) aus Ravensburg kämpft sich mit ihren Freundinnen durch das stellenweise knöcheltiefe Wasser und den Matsch, um Ausschau nach einem trockenen Zeltplatz zu halten. Schnell sind sie fündig geworden und machen sich an den Aufbau ihrer “Unterkunft” für die nächsten drei Nächte. “Der Regen hat uns schon ein bisschen Sorgen bereitet, deswegen haben wir auch ein Pavillon und Zeltplanen dabei. Gummistiefel sind sowieso Pflicht”, erzählt sie. Ob Regen oder Sonne: “Wir haben immer eine gute Zeit gemeinsam, wir sind gerade alle 17 geworden und wollen das auf einem tollen Festival gebührend feiern.”


Pünktlich zum Start der 35. Auflage des größten Festivals Westösterreichs zeigt sich Petrus gnädig, die Sonne blinzelt durch die Wolken und lässt den Regen der vergangenen Tage vergessen. “Festivals und Konzerte sind voll mein Ding”, freut sich Robert (25) aus Dornbirn und präsentiert stolz seinen mit 60 Festivalbändern bestückten Fischerhut. “Das Szene Openair ist für mich immer ein besonderes Highlight. Heuer bin ich schon zum achten Mal hier”, schwärmt er.


Während manche im Festivalsupermarkt Proviant für das bevorstehende Wochenende besorgen, heizt der Vorarlberger Rapper Fourcy den Besuchern im Szene-Pavillon ordentlich ein. Auf der Holzbühne, auf der Nachwuchsmusiker ihr Können zeigen, wird bereits getanzt, gehüpft und gesungen, was das Zeug hält.

Das Programm auf der Hauptbühne könnte am Donnerstag vielseitiger nicht sein. Nach sanften Klängen der Vorarlberger Sängerin Julia Zischg ist bei der britischen Indierock-Band Leaf Headbanging angesagt. “Ich kenne diese Band nicht, aber ich liebe 80er- und 90er-Rock, das erinnert mich total daran”, schwärmt Paul aus Bielefeld. Er fiebert, wie viele andere Szene-Besucher, vor allem der Band Provinz entgegen, die an diesem Tag als Headliner auf der Bühne steht. “Meine absolute Lieblingsband”, betont er.



Ein weiteres musikalisches Highlight des Tages: das Konzert des deutschen Musikers Ennio, der mit seiner Debütsingle “Blaulicht” die Musikwelt eroberte. “Habt ihr Lust zu tanzen?”, ruft Ennio in die Menge. Und sie hat Lust. Unter strahlendem Sonnenschein feiern die Szene-Besucher, als gäbe es keinen Morgen. Das tun sie auch bei der Schweizer Band Hecht (“Besch ready für die Liebi vo mer?”), die ihr ersten Österreich-Konzert geben und die Herzen des Publikums mit einer energiegeladenen Show im Sturm erobert.





Veranstalter Hannes Hagen zieht am Abend erste zufriedene Bilanz. Mit 7500 Besuchern ist der erste Festivaltag beim Szene Openair restlos ausverkauft. “Wir hätten mit allem gerechnet, nur nicht mit schönem Wetter”, sagt Hagen lächelnd. “Insgesamt ist es ein rundum perfekter erster Festivaltag.”








