Kunst und Kultur sichtbar machen

Architektin Daniela Jochum initiierte gemeinsam mit Isabella Marte den Kultursteg Walgau.
NENZING Daniela Jochum und Isabella Marte kennen sich seit ihrer Kindheit, da beide in Nenzing aufgewachsen sind. „Wir sind für unsere Ausbildungen und Berufswege aus Vorarlberg weggegangen. Ich habe in Zürich an der ETH Architektur studiert und viel von internationalen Lehrern gelernt, aber auch zahlreiche Studienreisen auf der ganzen Welt gemacht. Isabella ist nach Wien gezogen und hat dort viele Jahre in sehr guten und interessanten Kunst- und Kulturbetrieben gearbeitet, Kongresse, Ausstellungen organisiert, Katalogproduktionen betreut und bei großen Festivals mitgearbeitet“, erläutert Daniela Jochum ihre jeweiligen beruflichen Hintergründe.
Architektur und Kultur
Die beiden Frauen verbindet neben einer tiefen Freundschaft vor allem auch ihr Interesse an Architektur und Kultur. „Wir sind beide wieder nach Vorarlberg zurückgekehrt. Während Isabella alleinerziehend mit einem Kind lebt, bin ich verheiratet und habe vier Kinder. Unser Alltag prägt unsere Lebensläufe – und vor allem das, was man gemeinhin als ‚Karriere‘ bezeichnet.“ Ihre jeweiligen Erfahrungen prägen aber auch ihren Kulturbegriff, der sehr breit angelegt ist: „Uns liegt vor allem daran, Menschen und Ideen von außerhalb in den Walgau zu bringen. Ich trug mich schon lange mit der Idee, einen Veranstaltungspavillon zu bauen, daraus entstand in Reduktion der Kunststeg.“ Der Kunststeg wurde am vergangenen Wochende auf der Galätscha, oberhalb von Nenzing, mit dem Konzertwochenende „Artenne goes Kultursteg“ eröffnet.
Umsetzung
Hinter dem mobilen Kultursteg steht die Vision, mit dem Steg an unterschiedliche Orten im Walgau zu gehen und diesen unter dem Titel „Glorreicher“ Sommer als Plattform für die Kulturszene zu nutzen. Ab dem 26. August findet erstmals das „dinna/dussa“-Festival statt: „Mit diesem Format haben wir ein eigenes interdisziplinäres Programm für den Steg entworfen, der all das widerspiegelt, wofür wir brennen: Theater, Bildende Kunst, Musik und gesellschaftspolitische Themenfelder.“ Weitere Aspekte bilden Baukultur, Bodenverbrauch und Wohnmodelle sowie auch der Umgang mit der Natur, Veränderungen in der Landwirtschaft und die Auswirkungen auf die Pflanzenwelt. „Der Kultursteg kann als Signal seine Wirkung entfalten, und somit die Kunst und Kultur, die im Walgau stattfindet, nochmals auf seine eigene Art sichtbar machen. Er kann Kräfte bündeln, wenn sich genügend Menschen finden, die unsere Einladung annehmen, und ihn bespielen. Es ist zugleich ein Experiment: Der Kultursteg kann sich zu einer Kooperationsplattform entwickeln“, betont die engagierte Kulturvermittlerinnen ihr Angebot an den Walgau. BI
„Uns liegt vor allem daran, Menschen und Ideen von Außerhalb in den Walgau zu bringen.“



Zur Person
DANIELA JOCHUM
Geburtsdatum 7. Mai 1974
Familie verheiratet, vier Kinder
Wohnort Nenzing
Beruflicher Werdegang 2002 Abschluss Architektur an der ETH Zürich, seit 2006 freiberufliche Architektin
Hobbys Wandern, Weitwandern, Zeit mit meiner Familie in den Bergen verbringen, Stricken, Lesen, Kultur in jeder Form