Für Kinder und Eltern da

Als Familienhelferin springt Simone Müller bei vielfältigen Problemen ein.
ludesch Simone Müller sprüht vor Energie und strahlendem Optimismus. Sie kann die unverbrüchliche Zuversicht brauchen, denn ihr Job ist keiner von der einfachen Sorte. Die 28-jährige Ludescherin arbeitet bei der Familienhilfe der Caritas und ist dort nicht nur mit den Sonnenseiten des Lebens konfrontiert. Ihre Berufswahl bezeichnet sie dennoch als die absolut richtige Entscheidung. „Der Alltag ist abwechslungsreich und komplex, und ich schätze es sehr, eigenständig arbeiten und meine Persönlichkeit bzw. Talente einbringen zu können“, sagt sie.
Gemeinsam zu Lösungen
Drei Bereiche umfasst das Tätigkeitsfeld von Simone Müller. In der klassischen Familienhilfe unterstützt sie Familien in akuten Krisensituationen, etwa wenn eine Mutter ins Krankenhaus muss. Ein weiterer Teilbereich ist die Begleitung von Eltern im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, hier sind die Bezirkshauptmannschaften ihre Auftraggeber. „Da begleiten wir Kinder über eine längere Zeit und helfen dabei, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit es ihnen gut geht“, erzählt Müller. Nicht immer würden Eltern dies anfangs als Bereicherung sehen. „Wir kommen ja in sehr private Bereiche“, zeigt die Caritas-Mitarbeiterin da durchaus Verständnis. „Es ist uns jedoch sehr wichtig, nicht den Eltern zu sagen, wie es funktioniert, sondern vielmehr mit ihnen gemeinsam Wege zu erarbeiten, damit es allen gut geht.“
Als dritten Einsatzbereich nennt die Erziehungswissenschaftlerin die mobile Familienentlastung: „Der Alltag von Eltern mit Kindern mit einer Beeinträchtigung ist sehr herausfordernd. Wir sorgen für Entlastung und dass auch die Geschwisterkinder jene Aufmerksamkeit erhalten, die manchmal zu kurz kommt“, schildert Simone Müller. Was ihre Arbeit auch bringt: „Viel Dankbarkeit, weil die Eltern spüren, dass ihre Kinder eine gute Zeit haben, auch wenn die familiäre Situation vielleicht nicht ganz so einfach ist.“ Das berührt sie. Gleichzeitig ist da der zunehmende Druck, der Eltern mitunter an Grenzen bringt: „Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht einen Einsatz habe, bei dem ein Elternteil unter psychischen Problemen leidet.“ Corona habe dies noch verschärft. Eines hat Simone Müller aber auch gemerkt: „Familie funktioniert auf viele Arten gut. Für mich ist meine Arbeit ein stetes Lernen.“ Trotz der Probleme, die ihr im Beruf begegnen, kann sich Simone gut vorstellen, selbst einmal eine Familie zu gründen: „Ich habe das Glück, eine unglaublich tolle Familie und Freunde zu haben, auf die ich zählen kann. Viele Herausforderungen des Familienalltags können mit den richtigen Hilfen gut gemeistert werden, das stimmt mich positiv. Aktuell finde ich es jedoch noch ganz praktisch, an den Wochenenden, am Abend und vor allem in der Nacht meine kinderfreie Zeit zu haben“, sagt sie lächelnd. VN-MM
„Familie funktioniert auf viele Arten gut. Für mich ist meine Arbeit ein stetes Lernen.“

Simone Müller mit Victoria und Julia, zwei ihrer drei Patentöchter, die sie über alles liebt und mit denen sie viel unternimmt.


Zur Person
Simone Müller
Alter 28 Jahre
Wohnort Ludesch
Beruf Studium Erziehungswissenschaften, Mitarbeiterin Familienhilfe bei der Caritas Vorarlberg
Hobbys Wandern, Reiten, Natur, meine Gota-Kinder