Ein Haus voller Kunst

Erika Lutz darf sich in diesem Jahr über einen Ehrenpreis des Landes freuen.
Frastanz Vielseitig ist nicht nur die Kunst von Erika Lutz, sondern auch sie selbst. Die Frastanzerin ist seit 1994 selbstständige Kunsthandwerkerin. Bevor sie erstmals als Künstlerin tätig wurde, absolvierte Lutz jedoch eine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin, wobei sie der Beschäftigung als Pädagogin nur zeitweilig nachging. Denn sie pflegte schon immer ein großes Interesse an der Kunst. Aus diesem Grund ging sie eine Zeit lang nach Graz, um dort die Meisterklasse für Malerei zu besuchen. Zu dieser Zeit entdeckte sie auch ihre Affinität für das Handwerk und absolvierte deshalb zusätzlich noch eine Ausbildung zur Tischlerin, ebenfalls in der Steiermark.
Über 200 Jahre altes Haus
Mit einer breit gefächerten Ausbildung nach Vorarlberg zurückgekehrt, entschied sich Lutz 1994, sich mit dem Möbelbau selbstständig zu machen. „Ich habe einfach damit angefangen, weil ich mir das in den Kopf gesetzt habe“, erzählt die 55-jährige Kunsthandwerkerin. Mit „Möbelart“ konnte sie Handwerk und Kunst kombinieren und bekam einige Aufträge. Bald war sie im Besitz eines eigenen Ateliers, welches sich in einem über 200 Jahre alten Haus in der Felsenau in Frastanz befindet. Die ursprüngliche Färberei des Textilunternehmens Getzner bietet sowohl Platz für die Werkstatt als auch für die Wohnung von Erika Lutz. Die Werkstatt war aufgrund der zwischenzeitlichen Nutzung der Stadt Feldkirch zu forstwirtschaftlichen Zwecken bereits vorhanden. Ihre Wohnung hat sich die gelernte Tischlerin allerdings komplett selbst ausgebaut. Generell baue sie mit Freuden immer wieder einmal etwas um oder erweitere ihr Eigen. „Seit ich hier wohne, bin ich ständig am Bauen und das tue ich wahrscheinlich noch, so lange ich lebe. Ich mache das gerne. Das Haus ist einfach wahnsinnig spannend und bietet mir eine Menge Inspiration“, erzählt Lutz mit strahlenden Augen.
ARTquer
Um die kreative Arbeit mit ihrer pädagogischen Erfahrung verknüpfen zu können, leitet Erika Lutz bereits seit vielen Jahren auch Workshops für Kinder und Jugendliche. „Kunst und Pädagogik passen einfach super zusammen“, erklärt die 55-Jährige. Daher bietet sie seit nun 14 Jahren auch beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit, kreativ tätig zu sein. In ihrer seither bestehenden Ateliergemeinschaft „ARTquer“ beschäftigt sie zwischen zwei und sechs Künstler mit besonderen Ansprüchen gleichzeitig, welche von ihr sowohl künstlerisch als auch pädagogisch begleitet werden. „Ich kann nicht sagen, dass ich Kunsttherapeutin bin, aber die Kunst selbst ist Therapie“, erzählt Lutz und lächelt dabei. „Es tut einfach so gut, sich kreativ auszuleben“, fährt sie fort. Zudem steigere das Gestalten von Kunstobjekten anhand eigener Ideen sowie der anschließende Verkauf der Werke das Selbstbewusstsein enorm.
Ehrenpreis für Kunst
Für ihr künstlerisches Schaffen in den letzten 27 Jahren erhielt Erika Lutz am vergangenen Montag einen Ehrenpreis.
Die Ehren- und Förderpreise für Kunst werden jährlich vom Land Vorarlberg an je zwei Kunstschaffende vergeben. Landesstatthalterin Schöbi-Fink brachte Lutz in ihrer Ansprache großes Lob entgegen: „Was Erika Lutz in den letzten Jahren hier bewirkt hat, ist unglaublich und verdient unseren Respekt.“ VN-laf
„Die Kunst hat so viele Ressourcen. Sie hat für jeden etwas zu bieten“





Zur Person
Erika Lutz
Kunsthandwerkerin
Geboren 1966
Ausbildung Kindergarten- und Freizeitpädagogik, Meisterklasse für Malerei, Tischlerausbildung,
Hobbys Jonglieren, Laufen, wandern, kreativ sein
Lieblingsessen Gemüse & Nudeln