Lebensretter unter Wasser

Daniel Plaichner ist Taucher und Landeseinsatzleiter der Wasserrettung Vorarlberg.
Schwarzach „Meine Eltern haben mich auf einen Helferschein geschickt“, erzählt Daniel Plaichner von seinen Anfängen als Jugendlicher bei der Wasserrettung. Der Helferschein ist die erste Stufe in der Ausbildung von Rettungsschwimmern. Im Urlaub folgte dann eine Sporttaucherausbildung, die Faszination war geweckt. „Nachdem ich den Tauchschein gemacht hatte, kam die Frage von der Abteilung, ob mich das Tauchen bei der Wasserrettung nicht interessieren würde.“ Heute ist Daniel Plaichner ehrenamtlicher Rettungstaucher und Landeseinsatzleiter der Vorarlberger Wasserrettung.
Bei der Wasserrettung wird in vier Bereiche unterschieden: Rettungsschwimmen, Tauchen, Wildwasser und Nautik. Der Grundtauchschein ist die erste Ausbildungsstufe beim Tauchen und „ist sicher einer der zeitintensivsten Kurse, die wir anbieten“, so Plaichner. Die Einsätze, zu denen Rettungstaucher gerufen werden, können ziemlich unterschiedlich sein. Von beispielsweise Geldtaschen und Führerscheinen, die in den Bodensee gefallen sind, bis hin zu Fahrzeugbergungen und Personensuche ist alles dabei. Neben der Sachgüterbergung gehören auch technische Einsätze bei defekten Gerätschaften in Kraftwerksanlagen dazu. Was ziemlich selten vorkommt, aber immer wieder für Schmunzler sorgt, seien Tauchgänge in Kläranlagen.
Arbeit unter Wasser
Im Gegensatz zur Sporttaucherausbildung beinhaltet der Tauchkurs bei der Wasserrettung bereits Themen wie etwa den Umgang mit Hebemitteln, Nachttauchgänge, das Beherrschen von Navigation unter Wasser mit Kompass sowie Suchmethoden. Das technische Tauchen, also das Tauchen mit Mischgas, wäre eine mögliche weitere Spezialisierung. Plaichner ist als Rettungsschwimm- und Tauchlehrer auch an der Ausbildung von zukünftigen Tauchern beteiligt.
„Wir schauen, dass in der Tauchausbildung schon viel abgedeckt ist und dass man den Tauchern beibringt, dass das Tauchen das Werkzeug zum Erfüllen der Aufgabe ist. Im Urlaub geht man tauchen, um was zu sehen. Wir müssen unter Wasser Arbeit verrichten und da muss natürlich viel Übung, Erfahrung und Wissen dahinter sein, dass man diese sicher abwickeln kann.“
Schwierige Situationen
Auch die Personensuche gehört zu den Aufgaben von Rettungstauchern. In diesen schwierigen Situationen helfe es ihm, die Aufgabe vor Augen zu haben und nicht den Menschen. Es sei auch einfacher, wenn man so wenig wie möglich Persönliches von der Person wisse, so Plaichner. „Man kann sich auch in Erinnerung rufen, dass man nicht verantwortlich ist für die Situation und dass jeder von uns Beteiligten sein Bestmögliches getan hat.“ Schön sei es immer, wenn man es noch rechtzeitig schaffe, jemandem aus einer Notlage zu helfen.
Die Faszination fürs Tauchen begleitet Daniel Plaichner über die Wasserrettung hinaus. Auch im Urlaub taucht er gerne. „Da sieht man natürlich von der Unterwasserwelt mehr als bei uns.“ VN-KAS
„Beim Tauchen braucht man viel Erfahrung und Wissen, um die Arbeit sicher erledigen zu können.“





In den Tauchkursen der Wasserrettung werden die Taucher auf unterschiedliche Tätigkeiten unter Wasser vorbereitet.
Zur Person
Daniel Plaichner
Geboren 27.03.1988
Ausbildung Rettungstaucher
Beruf Softwareentwickler
Wohnort Bludenz
Hobbys Vieles im und auf dem Wasser