Helfendes Organisationstalent

Melanie Wrann ist Frau Holle Babysittervermittlerin in den Blumenegg-Gemeinden.
Nüziders Melanie Wrann liebt es, zu organisieren. Ihrer Stärke entsprechend passt auch das Ehrenamt zur 34-Jährigen. Sie ist seit 2016 Frau Holle Babysittervermittlerin für die Blumenegg-Gemeinden. In dieser Funktion organisiert sie für die angehenden Babysitter die Kurstermine und -orte und achtet darauf, dass ihre Babysitter und die Familien zusammenpassen. Um den Familien die benötigten Babysitter vermitteln zu können, machen der Vorarlberger Familienverband und die karenzierte Kindergartenpädagogin Werbung in diversen Social Media-Kanälen. „Ich verteile auch Plakate an Gemeinden und schaue, dass wir an öffentlichen Plätzen präsent sind“, erklärt Melanie Wrann. Vor Corona hat sie den Babysitterdienst von Frau Holle auch an Schulen direkt vorgestellt.
Die Pandemie ist immer noch eine Herausforderung für die Ehrenamtliche. „Was ist erlaubt, was dürfen wir“, diese Fragen begleiten Melanie Wrann seit zwei Jahren. Vom Land fühlt sie sich bezüglich Coronamaßnahmen gut informiert. Die Mutter einer einjährigen Tochter freut sich schon, wenn nicht mehr nur das Telefon die Hauptrolle in der Kommunikation spielt.
Kurs in Planung
Ein Blick in ihre Buchhaltung ergibt, dass 55 Babysitterinnen 165 Familien zwischen 2016 bis 2021 betreut haben. Dabei haben sie in den Gemeinden Bludesch, Ludesch, Nüziders, Thüringen und Bürserberg 1145 Betreuungsstunden geleistet. Damit alles funktioniert, wendet Melanie Wrann zwischen zwei bis vier Stunden wöchentlich auf. „Die vier Stunden fallen meist vor einem Kursbeginn an. Der nächste Babysitterkurs findet übrigens am 13., 14. und 21. Mai in Bürserberg statt“, verrät sie die nächsten Termine im Walgau. Jugendliche ab 13 Jahren können an dem dreiteiligen Kurs teilnehmen. Vermittelt werden sie ab 14 Jahren.
„Besonders freue ich mich, wenn ich meine ehemaligen Kindergartenkinder als Babysitterinnen betreuen darf“, ist sie stolz auf das Engagement ihrer Schützlinge. Haben sich einmal Babysitterin und die Familie gefunden, bleiben oftmals längere Verbindungen bestehen, weiß die Vermittlerin aus Erfahrung. Sie ist übrigens über eine Urlaubsvertretung zum Ehrenamt gekommen. Ihren Babysitterinnen will sie Verantwortungsbewusstsein mitgeben. „Wenn ein Mädchen im Anschluss einen sozialen Beruf ergreift, wäre das ideal“, verrät sie einen ihrer Hintergedanken.
Kinder im Mittelpunkt
Ihre Berufswahl stand für das Einzelkind schon im Kindergarten fest, da Kinder einfach ihr Metier sind. In vielen Köpfen ist noch drinnen, dass Kindergartenpädagoginnen nur spielen. „Dabei wird vergessen, dass wir Kinder fördern.“ Wichtig war ihr immer, Erfahrungen zu sammeln und Neues dazuzulernen. „Das kann ich mit meinen beiden Jobs verbinden.“
Diszipliniertes Studieren
Derzeit stehen die Familie und ihre Tochter im Mittelpunkt. Nebenbei studiert sie noch an der Fernuni Hagen Bildungswissenschaften. Da ist Disziplin angesagt. Damit sie untertags für ihre Lieben Zeit hat, steht sie um fünf Uhr auf und studiert, bis ihre Tochter aufwacht. Frau Holle hat Melanie Wrann auch schon ohne schlechtes Gewissen in Anspruch genommen, denn „dafür sind wir da“. VN-PAG
„Wenn ein Mädchen im Anschluss ans Babysitten einen sozialen Beruf ergreift, wäre das ideal.“



Zur Person
Melanie Wrann
Beruf Kindergartenpädagogin
Ehrenamt Frau Holle Babysittervermittlerin in den Blumenegg-Gemeinden
Wohnort Nüziders
Alter 34
Familie verheiratet, 1 Tochter
Hobby Zeit in der Natur verbringen; Sockenstricken (früher)
Lebensmotto Glücksmomente
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