Spiritueller Begleiter in Krisen

Menschen / 29.03.2022 • 17:15 Uhr
Martin Steurer gönnt sich regelmäßig ein Kältebad im Bodensee. 
Martin Steurer gönnt sich regelmäßig ein Kältebad im Bodensee. 

Nach einem Nahtoderlebnis ging Martin Steurer den spirituellen Weg. Er führte ihn ins Leben, in den Alltag zurück.

Hard Martin Steurer (50) wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Sein Vater leitete ein Unternehmen mit 160 Mitarbeitern. Als 15-Jähriger geriet Martin in eine Krise. „In Äthiopien verhungerten Menschen und ich lebte im Wohlstand. Das empfand ich als ungerecht und es machte mich wütend“, erinnert er sich an den Auslöser der Krise. Überhaupt beschäftigte den Teenager das Thema Tod. „Manchmal wachte ich in der Nacht mit dem Gedanken auf: ,Wenn ich sterbe, dann ist alles aus, dann falle ich in ein schwarzes Loch.‘ Das erfüllte mich mit tiefer Verzweiflung.“

Der junge Mann begann Bücher über das Leben nach dem Tod und über Reinkarnation zu lesen. Der Harder ging jetzt in Esoterik-Buchhandlungen ein und aus und praktizierte die Fünf Tibeter. Martin hatte die Spiritualität für sich entdeckt. Das kam dem kaufmännischen Lehrling zugute, als er mit 19 Jahren am Arlberg unter eine Lawine geriet. Gefangen im Schnee, konnte er auf gewisse hilfreiche Gedanken zurückgreifen. „Ich dachte, dass ich im Falle des Todes in einem neuen Körper wiederkommen könnte. Deshalb hatte ich in dieser schwierigen Lage kaum Angst.“

Der verschüttete Snowboarder geriet nicht in Panik, sondern kam immer mehr in eine tiefe Akzeptanz seiner Situation. „Ich setzte mich dem, was war, hingebungsvoll aus und hieß alles willkommen.“ Das hatte zur Folge, dass sich seiner ein überirdisches Gefühl bemächtigte. „Ich war so was von innig glücklich. Das war hammermäßig und jenseits von allem.“ Seit diesem Nahtoderlebnis hat Martin „Vertrauen in die Schöpfung und ins Jetzt, weil es nichts anderes gibt“. Unterm Schnee wurde ihm auch klar, „dass wir geistige Wesen in einem materiellen Körper sind. Das zu erkennen ist unsere Lebensaufgabe.“ Nach seiner Rettung tat sich Martin schwer, wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. „Der Alltag bereitete mir Probleme. Ich flüchtete mich in die Spiritualität.“ Der Harder ging unter anderem in ein Kloster in Frankreich meditieren und suchte den spirituellen Lehrer und Heiler Daskalos in Zypern auf. Mit welcher Schlichtheit dieser tiefreligiöse Mann Menschen heilte, beeindruckte den jungen Vorarlberger über alle Maßen. „Ich habe dort eine Frau kennengelernt, die 50 Jahre humpelte. Nach der Begegnung mit Daskalos konnte sie normal gehen.“ Der Aufenthalt in Zypern blieb nicht ohne Wirkung bei Martin. „Mein Glaube und mein Vertrauen in Gott vertieften sich. Wenn es um die Wurst geht, vertraue ich auf ihn.“ Nach Zypern begann sich Martin dafür zu interessieren, wie Heilung funktioniert. „Ich habe mich mit Clemens Kuby befasst, Reiki-Kurse besucht und Familienaufstellungen gemacht.“

Beruflich baute sich Martin zu dieser Zeit erfolgreich ein eigenes Standbein auf. Der gelernte Industriekaufmann vertrieb Kräuter und Magnetfeldgeräte und hielt Vorträge zu Themen wie Ernährung nach den Fünf Elementen. „Ich bin durch Mitteleuropa gefahren und habe mit den Kräutern ein gutes Business gemacht. Aber das war gar nicht mein Ziel.“ Zehn Jahre lang bereitete ihm diese Arbeit Freude. „Aber dann machte es mir auf einmal keinen Spaß mehr.“ Der Mittdreißiger fragte sich nun: „Möchtest du Business oder Familie?“ Seine Antwort fiel klar aus: „Ich wollte Familie.“ Tanja, eine Logopädin, kam 2005 in sein Leben. „Wir sahen uns und es passierte etwas.“ Ein halbes Jahr später heiratete das Paar. „Meine Frau erdete mich und brachte Stabilität in mein Leben.“ Die Kinder Clara und Leonard machten das Glück der beiden perfekt. „Meine Familie war meine größte Lebensschule“, sagt Martin heute. Der zweifache Vater war in die Rolle des Hausmannes geschlüpft und hatte die Kinder betreut. Das war nicht immer einfach für ihn. Denn: „Man ist recht isoliert, wenn man daheim ist.“

Geht jeden Tag ins kalte Wasser

Ein Bekannter machte Martin, der sich bereits mit verschiedenen Heilmethoden beschäftigt hatte, vor fünf Jahren auf das Atem- und Kältetraining nach der Wim-Hof-Methode aufmerksam. „Seither gehe ich jeden Tag ins kalte Wasser. Ich habe gemerkt, dass man durch die Kälte gesund und leistungsfähig wird. Atmung, Kälte und dann regenerieren, das macht glücklich und zufrieden und das Immunsystem stark.“

Nach der Kinderpause eröffnete er in Hard eine Praxis, unter anderem kann man bei ihm die Wim-Hof-Methode lernen. „Mit der habe ich schon unglaubliche Erfolge erzielt.“ Auch die Spiritaudio-Methode bietet er an, die energetische Blockaden lösen kann. „Ich will wirken, helfen und meine Fähigkeiten beruflich einsetzen.“ Seine größte Stärke ist seine Spiritualität, sagt Martin. „Ich sehe mich als spirituellen Begleiter, auch für Menschen in Krisen.“ VN-kum

„Meine Familie war und ist meine größte Lebensschule.“

Martin Steurer:

Martin Steurer: “Ich gehe jeden Tag ins kalte Wasser.”

Martin Steurer mit seinen Kindern Clara (13) und Leonard (11).

Martin Steurer mit seinen Kindern Clara (13) und Leonard (11).

Martin Steurer sucht gerne Oasen der Stille auf, um dem Alltagstrubel zu entkommen.
Martin Steurer sucht gerne Oasen der Stille auf, um dem Alltagstrubel zu entkommen.

Zur Person

Martin Steurer

betreibt eine Praxis in Hard. martin@spiritaudio.at oder Tel. 0664 200 56 34.

Geboren 25. September 1971

Ausbildung Industriekaufmann

Familie verheiratet mit Tanja, Tochter Clara und Sohn Leonard

Hobby Schwimmen im kalten Wasser