Offenes Ohr für Mädchen

Katharina Buhri setzt sich für Mädchen und junge Frauen im „Verein Amazone“ ein.
Bregenz Mädchen in ihrer Entwicklung zu unterstützen hat sich das Mädchenzentrum vom Verein Amazone zur Aufgabe gemacht. Dort kommen Mädchen zusammen, unabhängig von ihrer Orientierung, im Alter von 10 bis 18 Jahren. Es ist ein Ort, an dem sie sich über ihre berufliche Zukunft informieren, einfach miteinander Tischfußball spielen oder Musik hören können.
Das Zentrum ist aber auch da, wenn sie Hilfe benötigen. Denn Katharina Buhri hat immer ein offenes Ohr für jeden. Mittlerweile arbeitet sie seit sieben Jahren im Mädchenzentrum und bietet ihre Unterstützung an. Ein wichtiges Thema für die 30-Jährige ist es, den Jugendlichen ein positives Körperbild zu vermitteln. Genauso wie einen sicheren Umgang in den sozialen Medien. In Form von verschiedenen Projekten und Workshops versucht die Sozialpädagogin genau diese Thematiken anzusprechen.
Große Vielfalt
„Mädchen kämpfen mit denselben Herausforderungen wie Frauen auch: Erwartungen.“ Es sei in unseren Köpfen verankert, wie sich eine Frau zu benehmen hat, aussehen muss und was sie zu tun hat. „Ich denke, dass es eine enorme gesellschaftliche Sache ist“, schildert Katharina Buhri. „Wir sind sehr von gewissen Ideal- und unrealistischen Bildern geprägt.“ Um diese Denkweise zu ändern, müssen die Tabu-Themen aufgeräumt werden. Unsere Sehgewohnheiten zu ändern, sei auch wichtig. Genauso wie das Minimieren von retuschierten Gesichtern oder Körpern auf Bildern. „Unsere Gesellschaft ist so bunt, und es kann nicht sein, dass weniger Menschen gezeigt werden als es sie eigentlich gibt“, fügte die Vorarlbergerin hinzu. Katharina Buhri wurde in ihren jungen Jahren von ihrer Familie geprägt: „Mit meinen Eltern und Schwestern hat es bei mir nie an Vorbildern gemangelt. Ich durfte immer das sein, was ich will.“ Diese Stütze und Freiheiten, die sie hatte, haben sie motiviert, ein Studium im sozialen Bereich anzustreben. Um anderen helfen zu können. „Manchmal im Leben muss man Umwege machen, und wenn man dabei Unterstützung und Rückhalt bekommt, dann schafft man alles“, erzählt sie.
Für Katharina Buhri braucht es keine persönliche Erfahrung, um Betroffenheit zu spüren. Ihr ist bewusst, dass etwas geändert werden muss. „Wenn man die Welt mehr gestalten würde und mehr akzeptieren, was nicht zu einer Norm oder in eine Schublade passt, dann würde es uns allen viel besser gehen“, schildert sie. Umso mehr freut sich die Dornbirnerin auf die Mädchen Impulstage im „Verein Amazone“, die bald anstehen. Es wird eine Vielfalt an Erlebnissen und Aktionen sowie Workshops für Mädchen geben, um sich auszutauschen und sich über das Thema Körperbilder und deren Einfluss zu informieren.
VN-PEM
„Mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten, ist etwas ganz Tolles. Dabei spielt Augenhöhe eine große Rolle.“




Zur Person
Katharina Buhri
Alter 30 Jahre
Wohnort Dornbirn
Hobbys Freunde treffen, Nähen, Katze Wilma
Beruf Kinder- u. Jugendberaterin, Sozialpädagogin