Vom Patienten zum Therapeuten

Michael Sohm (38) ist als Physio bei Olympischen Jugendspielen im Einsatz.
Hohenems Für viele Sportler geht mit der Teilnahme bei Olympischen Spielen ein Kindheitstraum in Erfüllung. Was Michael Sohm als aktiver Judokämpfer nicht vergönnt war, wird nun für den 38-Jährigen auf einer veränderten Ebene Wirklichkeit. Der Hohenemser wurde vom Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) als Physiotherapeut für das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) vom 25. bis 30. Juli in Banska Bystrica nominiert. „Für mich hat dies dieselbe Wertigkeit. Natürlich wäre ich gerne einmal als Judoka so weit gekommen. Doch im Prinzip spielt es keine Rolle, ob man als Aktiver oder so wie ich als Teil der medizinischen Abteilung auserwählt ist. Es ist immer eine große Ehre und Auszeichnung, seine Heimat bei so einer bedeutenden Sportveranstaltung vertreten zu dürfen.“
Hobby zum Beruf gemacht
Dass Sohm sein Hobby zum Beruf gemacht hat, liegt sicher auch an der großen Begeisterung für den Sport. Nach einem kurzen Abstecher zum Eishockey entschied er sich früh für den Judosport. Mit seinem Stammverein UJLZ Hohenems holte Sohm 2004 Bronze in der Judo-Bundesliga und 2011 erkämpfte er sich bei den World Medical & Health Games (Weltspiele der Mediziner) in Las Palmas Gold und Silber. Dem Judo ist Sohm bis heute treu geblieben und sofern es sich neben der beruflichen Tätigkeit ausgeht, möchte er in den nächsten Jahren bei einer Masters-WM oder EM auf der Matte stehen. „Oberste Priorität hat aber klar die Arbeit im Olympiazentrum Vorarlberg.“
Die Entscheidung, die Ausbildung zum Physiotherapeuten zu machen, führt Sohm auf eine glückliche Fügung zurück: „Als Kampfsportler hatte ich selbst immer wieder Verletzungen und Blessuren. Mit der Zeit habe ich gespürt, dass dies genau die richtige Aufgabe für mich sein könnte. Einerseits bin ich so nach der aktiven Karriere weiter mit dem Sport eng verbunden, kann den von mir betreuten Athleten etwas Gutes tun und so das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Der beste Dank für meine Arbeit sind Erfolge meiner Patienten. Ich kann mir keine höhere Wertschätzung für meine Arbeit vorstellen.“
Privat ist der stets fröhliche und hilfsbereite Emser seit sechs Jahren mit der Mexikanerin Paulina verheiratet. „Ich habe sie während meiner Zeit als Physio beim EHC RB München auf dem Oktoberfest kennengelernt. Mit dem Wechsel 2018 zurück ins Ländle und der Anstellung beim Olympiazentrum Vorarlberg schließt sich der Kreis. Ich bin sowohl auf privater als auch beruflicher Seite auf der Sonnenseite gelandet und hoffe natürlich, dass dieser Höhenflug auf allen Ebenen getreu dem Slogan ,Impossible is nothing‘ (Anm. Nichts ist unmöglich) von Boxlegende Muhammad Ali noch lange für mich anhält.“ VN-JD
„Der beste Dank für meine Arbeit sind die Erfolge meiner Patienten.“




Zur Person
Michael Sohm
Geboren 30. Mai 1984
Familie verheiratet mit Paulina
Ausbildung Matura am Sportgymnasium Dornbirn; Physiotherapieschule Friedrichshafen
Berufliche Stationen SMO Bregenz, Physiotherapie und Osteopathie HA 2 Dornbirn, EHC München (5 Jahre), seit 2018 Olympiazentrum Vorarlberg