Spannende Fälle am Bodensee

Menschen / 28.09.2022 • 17:48 Uhr
Walter Sittler ermittelt jetzt am Bodensee. ZDF/Patrick Pfeiffer
Walter Sittler ermittelt jetzt am Bodensee. ZDF/Patrick Pfeiffer

Walter Sittler über das Aus von „Der Kommissar und das Meer“ und die Fortsetzung am Schwäbischen Meer.

Stuttgart Tschüss Ostsee, hallo Bodensee: Seit 2007 verkörperte Walter Sittler in der Krimireihe „Der Kommissar und das Meer“ den deutschstämmigen Ermittler Robert Anders, der auf der schwedischen Insel Gotland im Einsatz war. Die Reihe wurde 2021 eingestellt, doch jetzt kehrt der populäre Ermittler zurück: In der Fortsetzung „Der Kommissar und der See“ (3. Oktober, ZDF) lebt Anders als Pensionär am Bodensee und wird dort regelmäßig privat in Fälle verwickelt.

 

Herr Sittler, die erfolgreiche Krimireihe „Der Kommissar und das Meer“, die auf Gotland spielte, wurde eingestellt. Warum eigentlich?

Sittler Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie eingestellt wird, aber ich verbinde mit dem Aus keine schlechten Gefühle. Mir wurde gesagt, dass es zu teuer wurde, weil das ganze Team immer nach Schweden fliegen musste und dort die ganze Zeit wohnte – und dass es an der Zeit sei, mal was Neues zu machen.

 

Jetzt kehrt Robert Anders in einem Spin-off zurück: In „Der Kommissar und der See“ lebt er als Pensionär am Bodensee und löst neue Fälle. Schwäbisches Meer statt Ostsee: Hauptsache Wasser?

Sittler Ja, wir wollten unbedingt wieder Wasser in der Nähe haben. Es gibt schöne Bilder vom Bodensee, und vor diesem herrlichen Hintergrund kann man dann die Dramen ablaufen lassen, um die es bei uns geht – wir erzählen ja immer mehr das Drama als die Action.

 

Robert Anders ist jetzt nicht mehr Kommissar, sondern Rentner. Ist es schwieriger, Fälle für einen pensionierten Cop als für einen aktiven Kommissar zu erzählen?

Sittler Nein, dank unserer Konstruktion nicht. Anders kehrt in sein Elternhaus am Bodensee zurück, begegnet Leuten wieder, die er noch von früher kennt, und es gibt auch eine Freundin, die er damals nicht gekriegt hat, weil sie einen anderen geheiratet hat. Dadurch hat man von Anfang an interessante emotionale Verwicklungen, das war mir wichtig.

 

Sie selber werden im Dezember 70 Jahre alt. Wäre völliger Ruhestand für Sie denkbar?

Sittler Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, weil das Schöne an Film und Theater ja ist, dass man die älteren Herrschaften auch braucht. Das Einzige was ich mir überlegt habe: Ich will ein bisschen weniger arbeiten als vorher, damit habe ich auch schon angefangen. Aber aufhören? Nein.

Krimis machen mittlerweile die Hälfte des fiktionalen TV-Konsums aus. Wie stehen Sie zum Krimiboom?

Sittler Ich persönlich finde, dass es vielleicht zu viele Krimis gibt. Es gibt doch auch einen Haufen andere Geschichten zu erzählen. Aber die Krimis laufen eben sehr gut, und die öffentlich-rechtlichen Sender achten ja auch auf die Zuschauerzahlen. Ich bin gespannt, wie lange der Boom anhält. Prinzipiell wird der Krimi aber immer seinen Platz im Programm haben, denn der Unterhaltungswert ist groß. 

 

Schauen Sie selber Kriminalfilme?

Sittler Ich spiele ja in welchen mit – und die schaue ich mir dann an. Und ab und zu, wenn mich ein Kollege anruft und sagt: „Ich spiel da mit, schau dir das mal an“, dann schaue ich es mir an. Sonst sehe ich nicht so viele Krimis. ski