„Gewaltfrei und selbstbestimmt leben!“

Marion Burger setzt sich weltweit für Frauen, Kinder und Gemeinwohlwirtschaft ein.
HARD „Ich wollte Architektin werden, da mich die Gestaltung von Lebensräumen fasziniert hat“, erinnert sich Marion Burger an ihre Kindheit. „Eine Ausbildung habe ich dann als Grafikerin gemacht, weil mich Kreativität und Gestaltung interessiert haben. Dafür habe ich aber die Arbeit mit Menschen vermisst. In der Entwicklungszusammenarbeit in der Caritas Auslandshilfe habe ich die Möglichkeit, die Arbeit mit Menschen und die Gestaltung von Lebensräumen miteinander zu verbinden: Zusammen mit unseren Partnern und den Menschen vor Ort arbeite ich daran, die Lebensbedingungen, Lebensräume und Chancen von Kindern, Jugendlichen und vor allem Frauen und Mädchen in Ecuador und Äthiopien zu verbessern.“

Hunger beseitigen
„Die Menschen – besonders im Globalen Süden – stehen großen und immer vielfältigeren Herausforderungen gegenüber“, erlebt Marion Burger hautnah. „Ziele wie den Hunger auf der Welt zu beseitigen, Kindern ein Recht auf Bildung oder Mädchen und Frauen gleiche Chancen zu ermöglichen, sind in Zeiten von Corona, immer neuen Kriegen und wirtschaftlichen Krisen noch schwerer zu erreichen. Unsere Gesellschaften stehen außerdem vor großen ökologischen und sozialen Herausforderungen, die nachhaltiges Handeln und neue Lebensweisen erfordern. Gleichzeitig wird unsere Welt immer komplexer und die Zusammenhänge sind schwieriger zu durchschauen. Was also tun, um die Lebensgrundlage folgender Generationen zu sichern? Wie können wir mit unserer ,Macht‘ des Konsums ein faireres und dem Gemeinwohl dienendes Wirtschaften fördern? Dies sind zentrale Fragen, die mich nicht nur in meinem privaten Leben beschäftigen. In der Arbeit geht es um soziale Sicherheit, Recht auf sauberes Wasser und gesunde Ernährung, Zugang zu Bildung für alle, Chancengleichheit, nachhaltigen Konsum, saubere Energie!“

Gemeinsam verändern
„Seit meiner Arbeit in einem Frauenhaus in Ecuador setze ich mich dafür ein, dass Mädchen und Frauen Möglichkeiten und Chancen erhalten, um ihr Leben selbst zu gestalten. Wir bieten Unterstützungsangebote in Ecuador und Äthiopien“, führt Marion Burger aus. „Ich möchte Menschen dazu einladen, über ihren Tellerrand hinauszublicken und sich von den Geschichten und Lebenssituationen anderer Menschen und Gruppen berühren zu lassen. Wir spüren, dass wir mit unseren Problemen nicht alleine sind. Das motiviert, gemeinsam neue Lösungen zu finden und an Veränderung mitzuwirken.“
Derzeit arbeitet Marion daran, Kleinbäuerinnen im ländlichen Umland der Partnerdiözese Meki ihre Alltagsarbeit zu erleichtern und auch die Jungs und Männer mehr in schwere Hausarbeiten einzubinden, die traditionell von Frauen und Mädchen verrichtet werden.
„Junge VorarlbergerInnen können im Freiwilligen Sozialen Jahr die Lebensweise in Ecuador kennenlernen“
Marion Burger, Programm Managerin
„Dazu gehört das Beschaffen von Wasser und Feuerholz, das oft kilometerweit auf dem Rücken getragen werden muss. In dem sehr erfolgreichen Projekt erhalten die Frauen u.a. Esel und Karren, die ihnen diese Arbeit erleichtern sollen. Außerdem können sie Spargruppen beitreten, wo sie Mikrokredite erhalten und im Aufbau von Klein(st)unternehmen unterstützt werden, um die Lebenssituation der gesamten Familie zu verbessern.“

Aus- und Weiterbildung
„In Ecuador arbeiten wir an einem Großprojekt, das Mädchen, Frauen und Jugendlichen ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll – vor allem durch Ausbildung und berufliche Weiterbildung. Zudem soll das Freiwillige Soziale Jahr der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg neu organisiert werden“, informiert Marion Burger. „Diese Einsätze soll es jungen Menschen aus Vorarlberg ermöglichen, die Lebensweisen und Herausforderungen der Menschen z.B. aus Ecuador persönlich kennenzulernen und aktiv an unseren Projekten mitzuarbeiten. Es ist eine Lernerfahrung, die Menschen aus Vorarlberg direkt mit den Menschen in Ecuador verbindet und lebensverändernd sein kann.“ VD

Zur Person
Marion Burger
Alter 52
Ausbildung Grafikerin
Lebensbildung Freiwilligenkoordinatorin, 13 Jahre interkulturelle Lebens- und Arbeitserfahrung in Ecuador, Leiterin eines Frauenhauses in Ecuador, Projektarbeit im Bereich Entwicklungszusammenarbeit in Ecuador
Beruf(ung) Programm Managerin der Caritas Auslandshilfe – Schwerpunkt Frauenförderung
Wohnort Hard
Familie liiert
Freizeit/Hobbys Weitwandern, Langlaufen, in der Natur sein
Lebensmotto „Nur gemeinsam sind wir stark.“