„Wie eine große Familie“

Nach zwei Jahren Pause: Bregenzer Faschingsgesellschaft mit Alexander Pehr an der Spitze lädt zum Gildenball.
Bregenz Er gilt als Opernball Vorarlbergs und Höhepunkt der Vorarlberger Ballsaison. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause bittet die Bregenzer Faschingsgesellschaft (BFG) mit Oberstleutnant Alexander Pehr (58) an der Spitze am Freitag zum 52. Mal aufs Tanzparkett. Unter dem Motto „Une nuit à Paris“ werden die Gäste des Gildenballs in das Nacht- und Showleben der französischen Metropole entführt. „Die Vorfreude auf den Gildenball ist bei allen enorm, es spielt aber auch ein bisschen Nervosität mit“, hält Pehr nicht hinterm Berg. Seit 20 Jahren hält der Bregenzer als Präsident der Faschingsgesellschaft das Zepter in der Hand.
„Harmonisches Team“
Zum Fasching kam der Berufsoffizier, der beim Militärkommando Vorarlberg in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation tätig ist, eher zufällig. „Es war im Jahr 1998, als ich auf einem Kasernenfest einen ehemaligen Professor traf, der Mitglied der Bregenzer Faschingsgesellschaft war. Er hat mich gefragt, ob ich dem Verein beitreten möchte. Ich war anfangs ein bisschen skeptisch, weil ich wenig mit Fasching am Hut hatte“, erinnert sich Pehr schmunzelnd. Überzeugt habe er ihn jedoch, als er ihm vom Gildenball erzählt hat. Schon damals habe er die Bregenzer Faschingsgesellschaft als schönes und harmonisches Team kennengelernt. „Ich habe mich gleich sehr wohl gefühlt und so kam es eben anders.“
„Nach dem Ball ist vor dem Ball“
2003 wurde Alexander Pehr zum Präsidenten gewählt und darf somit heuer sein 20-Jahr-Jubiläum feiern. Angetrieben und motiviert habe ihn in den vergangenen zwei Jahrzehnten vor allem die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern. „Es ist wie ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem alle eine Freude haben am Tun. Unser Ziel war es immer, den Gildenball bestmöglich im Sinne unserer Gäste umzusetzen und jedes Jahr aufs Neue etwas Besonderes zu bieten.“
Über die Jahre habe der Gildenball viele Stammgäste gewonnen. „Es ist wie eine große Familie, darum kommen die Ballgäste immer wieder gerne“, beschreibt der Präsident das Erfolgsrezept der Veranstaltung. Die Organisation dafür ist entsprechend aufwendig und dauert das ganze Jahr. „Unser Motto lautet: Nach dem Ball ist vor dem Ball.“
Zwei Jahre lang wurden Faschingsfans in Vorarlberg von der Coronapandemie ausgebremst. Das Interesse an Faschingsevents sei dementsprechend groß, sagt Pehr. „So dicht war das Programm an Veranstaltungen und Bällen schon lange nicht mehr. Die Leute haben Lust, Veranstaltungen zu besuchen, etwas zu erleben und sich für einen Ball schick zu machen“, sagt Pehr. Das habe man auch am Kartenverkauf für den Gildenball gesehen. 850 Gäste werden sich am Freitag in der ausverkauften Werkstattbühne versammeln. Für Alexander Pehr ist der Abend voller Arbeit. „Aber eine angenehme Arbeit“, fügt er hinzu. „Ich taue dann meistens gegen zwei Uhr auf, wenn alle repräsentativen Aufgaben erledigt sind. Dann wird man mich wahrscheinlich an der Bar antreffen“, erzählt er lächelnd. VN-TAS
„Die Leute haben Lust, Veranstaltungen zu besuchen, etwas zu erleben und sich schick zu machen.“

52. Gildenball ins Festspielhaus und bietet dabei wieder ein buntes Rahmenprogramm. Sturm



Zur Person
Oberstleutnant
Alexander Pehr
Präsident der Bregenzer Faschingsgesellschaft
Geboren 14. Dezember 1964
Wohnort Bregenz
Ausbildung, Tätigkeit
HAK Bregenz, Ausbildung zum Milizoffizier, Militärakademie Wiener Neustadt, Ausbildung am Wifi für Hotellerie und Gastgewerbe, aktuell Presseoffizier beim Militärkommando Vorarlberg
Familienstand: ledig
Hobbys: Mitglied bei den Schlaraffen, Klavierspielen, Segeln